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IOC rehabilitiert Russland
"Sollten nun ein neues Kapitel aufschlagen"

Nachdem das Internationale Olympische Komitee die Doping-Sanktionen gegen Russland aufgehoben hat, herrscht dort Erleichterung. Staatspräsident Putin fordert einen Schlussstrich und ehrt die Medaillengewinner.

Von Thielko Grieß | 28.02.2018
    28.02.2018, Russland, Moskau: Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, spricht mit Sebastian Kurz, Bundeskanzler von Österreich, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
    Der russische Präsident Wladimir Putin. (dpa / Grigory Dukor)
    Der Auftritt des Präsidenten des Russischen Olympischen Komitees dauerte nur wenige Minuten. Alexander Schukow zitierte aus der Mitteilung des IOC und unterstrich, die zuletzt untersuchten Dopingproben hätten sämtlich ein negatives Resultat ergeben.
    "Die letzten fast drei Monate waren vielleicht mit die schwierigsten in der Geschichte des russischen Sports und der olympischen Bewegung in Russland. Es gab eine Vielzahl von Bedingungen, die unbedingt zu erfüllen waren bis zu den Spielen und während der Spiele", sagte Schukow.
    Der russische NOK-Präsident Alexander Schukow bei einer Versammlung des Russischen Olympischen Komitees.
    Der russische NOK-Präsident Alexander Schukow hat mit Funktionären und Sportlern die IOC-Entscheidung zu Russland diskutiert. (Imago sportfotodienst)
    Er dankte den Fans für deren Unterstützung und den russischen Sportlerinnen und Sportlern: "Ungeachtet einiger Provokationen im Verlauf der Spiele vermochten sie nicht nur alle Bedingungen zu erfüllen, sondern unter ihnen wunderbare Auftritte zu absolvieren."
    Feierstunde für Medaillengewinner
    Welche Provokationen er meinte, sagte er nicht. Es fiel auch kein Wort über die beiden in Pyeongchang positiv getesteten russischen Sportler. Am Abend erklärte Staatspräsident Wladimir Putin im Kreml: "Ich glaube, wir sollten nun ein neues Kapitel aufschlagen. Für uns selbst müssen wir adäquate Schlüsse ziehen, aber ich hoffe, auch die internationalen Organisationen werden schließlich verstehen, dass der Sport von Problemen ferngehalten werden muss, die mit Sport an sich nichts zu tun haben."
    Putin hatte die russischen Olympia-Medaillengewinner zuvor im Rahmen einer Feierstunde geehrt. Sie erhalten je einen Geländewagen der Marke BMW, die in einem Werk bei Kaliningrad produziert werden.