Granby Four Streets in Liverpool

Vier Straßen werden zum Kunstprojekt

Der Granby Four Street-Market: Am linken und rechten Straßenrand stehen Pavillons mit bunten Dächern. Einige Menschen stehen an den Ständen oder spazieren an Ihnen entlang.
Auf dem Granby Four Street-Market werden unter anderem selbst gemachtes Brot und Kuchen, Kunsthandwerk oder kostenlose Fahrradreparaturen angeboten. © Martina Groß
Von Martina Groß · 06.12.2016
Eine Geschichte über sozial engagierte Kunst: Die vier Straßen in Liverpool befanden sich im Niedergang, Häuser verfielen. Wer es sich leisten konnte, zog weg. Dabei hatten die Granby Four Streets Anfang der 80er-Jahre noch für Schlagzeilen gesorgt.
Rassenunruhen hatten die älteste Schwarze Community Großbritanniens im Bezirk Toxteth in Atem gehalten. Hohe Arbeitslosigkeit war einer der Gründe für den Verfall. Alle politischen Zeichen standen auf Abriss und nachfolgende Gentrifizierung. Die verbliebenen Bewohner wehrten sich, pflanzten Blumen, veranstalteten einen Markt und gründeten 2011 einen Community Land Trust, um den Boden der Spekulation zu entziehen.
Unrenovierte Häuser in der Ducie Street
Unrenovierte Häuser in der Ducie Street© Martina Groß
Inzwischen engagiert sich auch das junge Londoner Architektenkollektiv Assemble mit direkten Aktionen und einem Do-It-Yourself-Ethos in dem Projekt. So erfolgreich, dass es dafür 2015 den wichtigsten Kunstpreis Großbritanniens erhielt.
Drei renovierte Häuser des Community Land Trusts in der Cairns Street
Drei renovierte Häuser des Community Land Trusts in der Cairns Street.© Martina Groß
Produktion: DLF 2016