Gleichgeschlechtliche Ehe

Tea-Party in Frankreich

Eine Regenbogenfahne, Symbol der Lesben und Schwulen, hängt in der Innenstadt von Frankfurt am Main.
Mehr als 7.000 gleichgeschlechtliche Ehen sind in Frankreich bereits geschlossen. © picture alliance / dpa
Von Hans Woller · 14.07.2015
Europa rieb sich die Augen: Ausgerechnet in Frankreich führte im Jahr 2013 ein Gesetzentwurf über die gleichgeschlechtliche Ehe zu einer gigantischen Protestbewegung.
Eine Koalition aus Wertkonservativen, traditionalistischen Katholiken, fundamentalistischen Islamisten und rechtsextremen Splittergruppen beherrschte in einer von Hysterie geprägten Stimmung die öffentliche Diskussion. Sie agierten, als würde die gleichgeschlechtliche Ehe das Ende der Familie, ja der Zivilisation bedeuten und wurden dabei zusehends radikaler...
Das Gesetz ist seit zwei Jahren verabschiedet, doch die ultrakonservativen Kräfte agieren weiter - gegen Abtreibung, Genderdiskurs, künstliche Befruchtung, Leihmutterschaft oder Sterbehilfe. Als Hans Woller Anfang Juli für diese Sendung mit dem deutschfranzösischen Journalistenpreis ausgezeichnet wurde, hieß es in der Begründung der Jury: "Das Feature wirft einen verstörenden Blick auf die zunehmenden Brüche in der französischen Gesellschaft und beschreibt dabei die Homoehe als Symbol einer zunehmenden Spaltung."
Produktion: DLF 2014