"Geschützter Raum" von Zora Rux

Immerhin ein deutscher Kurzfilm läuft in Cannes

Grüne Palmen vor blauem Himmel
Blauer Himmel, grüne Palmen - und kein deutscher Film in Cannes? © Jan-Martin Altgeld
Zora Rux und Christoph Gröner im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 18.05.2015
Wieder kein deutscher Film in Cannes. Gar keiner? Doch, die Regisseurin Zora Rux ist mit ihrem Kurzfilm "Geschützter Raum" im Festivalprogramm vertreten. Welche Erfahrungen hat sie auf dem schwierigen französischen Film-Terrain gemacht?
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat nicht viel zu tun bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes, denn wie gewohnt finden die Franzosen kein Gefallen an aktuellen deutschen Kinofilmen. Einen deutschen Empfang gab es Samstagabend trotzdem, die Kosten für den Cremant waren schließlich schon eingeplant, und da sprach Grütters das Bonmot des Tages:
"Dem deutschen Film geht es hier in Cannes ja so ein bisschen wie dem FC Bayern München in der Champions League: stark gespielt und trotzdem ausgeschieden."
Nicht mal deutsche Co-Produktionen sind im Wettbewerb von Cannes vertreten. Das sieht also eher nach Ausscheiden in der Vorrunde aus. Wir haben immerhin einen deutschen Kurzfilm gefunden, der gestern beim Filmmarkt lief. Die Regisseurin Zora Rux ist mit "Geschützter Raum" in Cannes – und erzählt im "Kompressor" von ihren Erfahrungen vor Ort.
"Das liegt an diesem wahnsinnig engen Filter"
Christoph Gröner, der beim Filmfest München die deutsche Reihe kuratiert, fand im "Kompressor"-Gespräch auf die Frage, welche Filme deutsche Regisseure machen müssten, um in Frankreich besser anzukommen, eine eindeutige Antwort: genau die gleichen!
"Es geht um eine extreme Verortung im Jetzt. Um Verhandlung der Themen, die Deutschland und das Alltagsleben heute betreffen und um eine Umsetzung dieser Themen in Filme. Und genau das machen Schipper, das macht Petzold. Und – völlig unabhängig von Cannes – sind diese Filme trotzdem in Frankreich erfolgreich. 'Phönix' lief wahnsinnig gut in Frankreich, wurde stark wahrgenommen. Und es gibt auch andere Beispiele. Es gibt ein großes Interesse Frankreichs am deutschen Kino, mittlerweile wieder wachsend. Das reflektiert sich noch nicht in Cannes. Das liegt an diesem wahnsinnig engen Filter, den Cannes vorlegt und vorlegen muss."
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