Geschlossene Balkanroute

Flüchtlinge werden neue Wege suchen

Schlamm und Regen setzen den schutzsuchenden Menschen in Idomeni zu.
Schlamm und Regen setzen den schutzsuchenden Menschen in Idomeni zu: Ihre Reise ist hier vorerst zu Ende. Die griechische Regierung muss nun schnell Unterkünfte bereitstellen © dpa / picture-alliance / Valdrin Xhemaj
Kilian Kleinschmidt im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 10.03.2016
Die Balkanroute ist für die Flüchtlinge geschlossen, immer mehr Migranten stranden in Griechenland. Der Entwicklungs- und Krisenhelfer Kilian Kleinschmidt fordert von den griechischen Behörden, endlich menschenwürdige Bedingungen zu schaffen.
Mit Flüchtlingslagern kennt sich Kilian Kleinschmidt aus – bis Ende 2014 leitete er das Lager "Zaatari" in Jordanien, eines der größten auf der Welt überhaupt. Im Deutschlandradio Kultur warf der Entwicklungs- und Krisenhelfer den griechischen Behörden vor, lange nur zugeschaut zu haben, ohne notwendige Kapazitäten für die Flüchtlinge aufzubauen. Das müsse nun sofort geschehen.

Besonders die Unterfinanzierung ist ein großes Problem

Auch außerhalb von Griechenland sieht Kleinschmidt jede Menge Versäumnisse. Besonders die Unterfinanzierung der Flüchtlingshilfe sei weltweit ein Problem, rund 90 Prozent der Syrer, die in die angrenzenden Länder geflohen seien, lebten unter der Armutsgrenze.
Dass die Flüchtlingskrise durch das Schließen der Balkanroute gelöst wird, ist für ihn eine reine Illusion. "Natürlich werden die Menschen nach neuen Wegen suchen", sagte er.
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