Geschichte des Tabaks

Soldaten waren die ersten Raucher

Der Rauch einer brennenden Zigarette aufgenommen am 19.11.2015 in Lauingen.
Mit der Entdeckung des Nikotins im 19. Jahrundert begann auch die Debatte darüber, dass Rauchen der Gesundheit schadet. © dpa / Karl-Josef Hildenbrand
Melanie Aufenvenne im Gespräch mit Dieter Kassel · 06.11.2017
Der Tabakkonsum wurde bereits durch Christoph Kolumbus vor 525 Jahren entdeckt. In Europa sei das Einatmen von Rauch lange als Genuss damals noch völlig unbekannt gewesen, sagt die Historikerin und Buchautorin Melanie Aufenvenne.
Den Tabak anzuzünden, daran zu riechen und ihn einzuatmen habe erst im 16. Jahrhundert angefangen, sagte die Historikerin und Buchautorin Melanie Aufenvenne im Deutschlandfunk Kultur. Zunächst habe man Tabak als Medizin- und Heilpflanze genutzt. "Die Mediziner waren ziemlich begeistert von der Tabakpflanze." Tabak sei zunächst als Allheilmittel für alles benutzt worden, ob nun gegen Hühneraugen oder Kopfschmerzen. "Das Rauchen an sich als kulturelle Praxis fing dann richtig während des Dreißigjährigen Krieges an", sagte Aufenvenne. Die Soldaten hätten das Rauchen dann europaweit verbreitet.

Pfeife vor Zigarette

Zunächst hätten die Menschen Pfeife geraucht, sagte die Historikerin. "Wenn wir an Rauchen denken, denken wir immer an die Zigarette, die Zigarette ist erst Ende des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Markt gekommen." Die Frage, ob das Rauchen ungesund sei und der Gesundheit schade, habe bereits Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Entdeckung des Nikotins begonnen.

Melanie Aufenvenne, Feuer gefällig, Vergangenheits-Verlag 2016, 4,95 Euro.

Mehr zum Thema