Genau so wie erwartet
Baron und Baronesse Gondremark, schwedischem Provinzadel entstammend, wird Luxus und Laster der französischen Metropole vorgeführt, ganz so, wie sie sich das Pariser Leben ausgemalt haben. Doch ist alles nur eine Farce, ausgedacht von verschmitzten Komödianten. Als der Bluff auffliegt, sind die Genarrten dennoch nicht böse. Besser hätten sich ihre Erwartungen nicht erfüllen können.
Weltausstellungen müssen von langer Hand geplant werden. So soll auch das kulturelle Umfeld stimmen. Für die in Paris 1867 hatte sich das Théâtre du Palais Royal vorgenommen, in Form einer Opéra bouffe das Ereignis zumindest mittelbar auf der Bühne zu reflektieren. Man beauftragte Jacques Offenbach und seine Librettisten Henri Meilhacs und Ludovic Halévys mit dieser nicht ganz leichten Aufgabe.
Heraus kam der Versuch, die Fernsicht auf den Zauber der schönen Stadt mit all ihren Klischees vom weltoffenen, etwas verruchten Leben zu spiegeln an der Nahsicht der Einheimischen, die den Pariser Alltag kennen.
Bis zum Schluss war sich niemand sicher, ob diese etwas gewagte Konzeption aufgehen würde. Während der Uraufführung am 31. Oktober 1866 sollen sich der Theaterdirektor und die Librettisten unter der Bühne verkrochen haben in Erwartung einen Riesenskandals. Doch "Pariser Leben" wurde einer der größten Triumphe in Offenbachs sehr erfolgreichem Künstlerleben.
An der Opéra de Lyon, die sich inzwischen zu einer Offenbach-Hochburg entwickelt hat, sorgte im Dezember 2007 der Schauspielregisseur Laurent Pelly für beste Unterhaltung. "La vie parisienne" ist seine neunte Inszenierung aus dem umfangreichen Repertoire des deutsch-französischen Operettenkomponisten. Mit urkomischen Gags und doppelbödigem Humor - zum Teil in atemberaubendem Tempo - bezieht er die Ambivalenz des heutigen Paris mit ein: Überschwang und Ernüchterung in einer Multikulti-Stadt, die jährlich von mehr als 24 Millionen Touristen heimgesucht wird.
Euroradio Opernsaison 2007/08
Opéra de Lyon
Aufzeichnung vom 29.12.2007
Jacques Offenbach
"La vie parisienne", Opéra bouffe in vier Akten
Libretto: Henri Meilhac/Ludovic Halévy
Jean-Sébastien Bou, Bariton - Bobinet
Marc Callahan, Tenor - Raoul de Gardefeu
Maria Riccarda Wesseling, Mezzosopran - Metella
Laurent Naouri, Bariton - Baron Gondremark
Marie Devellereau, Soprano - Gabrielle
Jean-Paul Fouchécourt, Tenor - Frick
Christophe Mortagne, Tenor - Prosper
Brigitte Hool, Sopran - Pauline
Claire Delgado-Boge, Alt - Léonie
Orchestre et Chœurs de l'Opéra de Lyon
Leitung: Sébastien Rouland
nach dem 2. Akt ca. 20:30 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Heraus kam der Versuch, die Fernsicht auf den Zauber der schönen Stadt mit all ihren Klischees vom weltoffenen, etwas verruchten Leben zu spiegeln an der Nahsicht der Einheimischen, die den Pariser Alltag kennen.
Bis zum Schluss war sich niemand sicher, ob diese etwas gewagte Konzeption aufgehen würde. Während der Uraufführung am 31. Oktober 1866 sollen sich der Theaterdirektor und die Librettisten unter der Bühne verkrochen haben in Erwartung einen Riesenskandals. Doch "Pariser Leben" wurde einer der größten Triumphe in Offenbachs sehr erfolgreichem Künstlerleben.
An der Opéra de Lyon, die sich inzwischen zu einer Offenbach-Hochburg entwickelt hat, sorgte im Dezember 2007 der Schauspielregisseur Laurent Pelly für beste Unterhaltung. "La vie parisienne" ist seine neunte Inszenierung aus dem umfangreichen Repertoire des deutsch-französischen Operettenkomponisten. Mit urkomischen Gags und doppelbödigem Humor - zum Teil in atemberaubendem Tempo - bezieht er die Ambivalenz des heutigen Paris mit ein: Überschwang und Ernüchterung in einer Multikulti-Stadt, die jährlich von mehr als 24 Millionen Touristen heimgesucht wird.
Euroradio Opernsaison 2007/08
Opéra de Lyon
Aufzeichnung vom 29.12.2007
Jacques Offenbach
"La vie parisienne", Opéra bouffe in vier Akten
Libretto: Henri Meilhac/Ludovic Halévy
Jean-Sébastien Bou, Bariton - Bobinet
Marc Callahan, Tenor - Raoul de Gardefeu
Maria Riccarda Wesseling, Mezzosopran - Metella
Laurent Naouri, Bariton - Baron Gondremark
Marie Devellereau, Soprano - Gabrielle
Jean-Paul Fouchécourt, Tenor - Frick
Christophe Mortagne, Tenor - Prosper
Brigitte Hool, Sopran - Pauline
Claire Delgado-Boge, Alt - Léonie
Orchestre et Chœurs de l'Opéra de Lyon
Leitung: Sébastien Rouland
nach dem 2. Akt ca. 20:30 Uhr Konzertpause mit Nachrichten