Geister, Gold und Karaoke

Von Paul Nellen · 09.10.2005
Cherry Creek liegt im Osten des US-Bundesstaates Nevada. Zur Zeit des großen Goldrausches Anfang des 20. Jahrhunderts lebten Tausende hier. In den nahen Goldminen suchten sie ihr Glück. Doch als die Minen ihren Betrieb einstellten, bleiben nur ein paar Einzelgänger und schräge Vögel in der einstigen Westernmetropole zurück.
Gestrandet, geflüchtet oder einfach nur zurückgezogen führen sie in Cherry Creek am Rande eines unwirtlichen Hochplateaus ein Leben jenseits des "American Way of Life". Sie wohnen in Häusern, die in ihrer Baufälligkeit einem Sturm kaum noch trotzen können, und erzählen Geschichten von großen Hoffnungen, einmal mit einem Nugget-Fund reich zu werden, und noch größeren Enttäuschungen, über denen sie älter und einsamer geworden sind. Der Staat hat hier nichts verloren, und er scheint sich an dieses eherne Gesetz des "alten Westens" zu halten...

Paul Nellen: Dipl. Pol. (FU Berlin), freier Autor und Journalist. Seit 1989 Reportagen und Features für Hörfunk und Fernsehen mit Schwerpunkt USA. Davor Event-Manager, Filmdarsteller, Aufnahmeleiter. Paul Nellen lebt in Hamburg.