Gefangen

Fesseln an Körper und Seele

Gefesselte Frau
Gefesselte Frau © imago stock&people
Von Olga Hochweis · 18.03.2018
Vom Kerker im Inneren bis hin zur physischen Unfreiheit: Gefangenschaft umfasst ein weites Feld. Sie kann erträglich daherkommen bei allen, die sich als Gefangene ihrer Leidenschaften oder Laster verstehen - ob es nun Zigaretten, Süßigkeiten oder andere Abhängigkeiten sind. Tatsächliche Gefangenschaft aber verändert essentiell das Leben jedes Menschen.
Freiheitsentzug aus politischen oder weltanschaulichen Gründen ist in vielen Teilen der Erde nach wie vor traurige Praxis. In zahlreichen Ländern hat die Zahl politischer Gefangener in den vergangenen Jahren sogar stark zugenommen. Am heute weltweit begangenen Tag für die Freiheit politischer Gefangener widmen wir unser musikalisches Motto dem Gefangenen.
Im Gedenken an den Aufstand der Pariser Kommune 1871 sowie der Märzrevolution 1848 wurde schon 1923 der 18. März zum internationalen Tag der Hilfe für politische Gefangene. Viele Jahrzehnte später, Anfang der 1990er Jahre wurde erneut ein Aktionstag für deren Freiheit auf den Weg gebracht. Einer der berühmtesten politischen Gefangenen des 20. Jahrhunderts war der Südafrikaner Nelson Mandela, der 27 Jahre inhaftiert war und trotzdem nie seine Lebenskraft und Energie für den politischen Kampf verlor. Er wurde Präsident seines Landes und erhielt 1993 den Friedensnobelpreis.
Viele Musiker haben sich bei Solidaritäts-Konzerten für seine Freilassung engagiert. So wie auch viele Musiker Songs geschrieben und gesungen haben zum Thema Gefangenschaft, auch wenn darin statt Kämpfern für politische Ziele eher outlaws im Zentrum standen. Vielleicht hatte dieses Interesse auch damit zu tun, dass nicht wenige das Gefängnis selbst von innen kennengelernt haben - zumindest für einige Tage.

Rätsel

Zurück zum 18. März – der wurde als Tag des politischen Gefangenen erstmals 1923 auf den Weg gebracht. Der Hintergrund war eine Kampagne für die Freilassung von zwei Männern, die in den 20er Jahren im US-Gefängnis saßen und schließlich auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurden. Das wurde von vielen als politisch motivierter Justizmord betrachtet. Joan Baez hat den beiden Männern Songs gewidmet, die in einem Soundtrack zu hören sind. Einen Ausschnitt daraus spielten wir Ihnen vor. Sie sollten uns schreiben, wen sie da besingt?
Auflösung: Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti

Das "Sonntagmorgen"-Team erreichen Sie unter sonntagmorgen@deutschlandfunkkultur.de oder per Post: Deutschlandfunk Kultur, Hans-Rosenthal-Platz, 10825 Berlin; Stichwort: Sonntagmorgen