Gefährlicher Trip in die Wüste

Vorgestellt von Anke Leweke · 15.08.2007
Nach Abschluss des Studiums gönnen sich Daniel (Matthias Schweighöfer) und Laura (Marie Zielcke) eine Reise nach Marokko. Ein Abstecher in die Wüste wird zum Höllentrip. "Fata Morgana", ausgezeichnet mit dem Förderpreis deutscher Film, ist ein verwegenes Regiedebüt, das auch als Metapher für die Selbstfindung eines Paares gesehen werden kann.
Fata Morgana
Deutschland 2007, Regie: Simon Groß, Hauptdarsteller: Matthias Schweighöfer, Marie Zielcke, Jean-Hughes Anglade, 87 Minuten, ab 6 Jahre

Ein junges Paar, ein Sanddünenmeer und ein fremder Mann. Schon für Paul Bowles oder Albert Camus war die Wüste eine ideale Projektionsfläche, um über unser Leben, unsere Liebe nachzudenken. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums gönnen sich Daniel und Laura eine Reise nach Marokko ans Meer. Für einen Tag mietet man sich einen Jeep und fährt in die Wüste.

Ein kleiner Abstecher von der Piste soll für Abenteuergefühle und Thrill sorgen. Natürlich verfährt man sich. Natürlich springt das Auto nicht mehr an. Natürlich verläuft man sich immer mehr. Schon neigt sich der Wasservorrat dem Ende entgegen. Man beginnt zu streiten und zu diskutieren. Dann erscheint da dieser seltsame Mann. Er verspricht Rettung, doch führt er das Paar noch weiter in die Wüste. Der Fremde macht Laura Avancen. Immer mehr werden Daniel und Laura auf eine existenzielle Probe gestellt.

"Fata Morgana" ist ein Film, der sich traut, in der Schwebe zu bleiben. Ist der Fremde wirklich oder nur eine Fata Morgana? Findet die Reise tatsächlich statt oder ist sie nur eine Metapher für die Selbstfindung eines Paares? "Fata Morgana" ist ein verwegenes Regiedebüt mit Bildern, die den Zuschauer in die hypnotische Landschaft der Wüste mitnehmen.

<im_39832>"Zusammen ist man weniger allein" (NUR IM ZUSAMMENHANG MIT DEM FILMSTART)</im_39832>Zusammen ist man weniger allein
Frankreich 2007, Regie: Claude Berri, Hauptdarsteller: Audrey Tautou, Guillaume Canet, 97 Minuten, ohne Altersbeschränkung.

Man mag sie. Man freut sich auf jeden neuen Film mit ihr. Und dann ist man doch enttäuscht und fragt sich, warum sie immer die Augen so weit aufreißen muss? Warum sie immer skurrile Außenseiterin spielen muss? Audrey Tautou ist und bleibt Amélie. Schade, dass Regisseure sie immer gleich besetzen.

In "Zusammen ist man weniger allein" spielt Tautou also nun eine Putzfrau. Eine Putzfrau, die keine Freunde hat, in einem kleinen Zimmer wohnt und nach Feierabend zeichnet. Als sie eines Tages krank wird, kümmert sich ihr Nachbar Philibert um sie.

Philibert ist ein merkwürdiger Kauz mit adeligem Hintergrund, der bevorzugt altmodische Pullunder und Fliege trägt. Er wohnt mit dem schlecht gelaunten, überarbeiteten aber sehr gut aussehenden Koch Franck zusammen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten bildet das Trio eine vergnügte Wohngemeinschaft. Ganz rührend kümmert sich das junge Volk um die alte Paulette.

Natürlich sind einem Gemeinschaften sympathisch, die sich zusammentun, weil das Leben dann einfacher, schöner und fröhlicher ist. Die ihr Zusammensein nach eigenen Regeln hegen und pflegen. Doch Claude Berris Film menschelt einfach zu sehr. Und hat nicht jedes Märchen auch seine Widrigkeiten?