Gaming

Getarnter Oktopus und kämpfender Wikinger

Oktopus Franz beobachtet am 06.12.2012 in einem der Aquarien des SeaLife in Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein) die Besucher.
In dem Computerspiel "Octodad" muss der Spieler die Tentakel von Mr. Groom, einem als Mensch verkleidetem Oktopus steuern. © picture alliance / dpa / Jens Büttner
Von Raimund Fichtenberger · 13.02.2014
In "Octodad" hat sich ein Oktopus als Mensch verkleidet und will nicht auffliegen. "Tomb Raider" gibt es jetzt in einer optisch aufgehübschten Version für die neue Konsolengeneration. "Soulfjord" ist ein unterhaltsames Handyspiel für zwischendurch.
Octodad - Geschicklichkeit mit einem Oktopus
Mr. Groom steht nur wenige Sekunden vor der eigenen Hochzeit. Das Problem: Mr. Groom ist ein Oktopus, der seine wahre Identität durch geschickte Täuschung vor den Menschen verborgen hat. Die Aufgabe des Spielers ist es, die letzten Minuten bis zum Traualtar zu überstehen, ohne dass die Tarnung auffliegt. Gedeckte Tische, Geschenke, Stühle und Vasen sind den wild umherrudernden Tentakeln im Weg. Nur durch die geschickte Steuerung unseres Bräutigams bleibt sein Umfeld heil.
Texte und Sprache sind komplett auf Englisch, was aber kein Problem darstellt: Für das Spielgeschehen sind die Kommentare nur schmückendes Beiwerk und nicht notwendig. Hauptaufgabe des Spielers ist die geschmeidige Bewegung des Oktopus. Die Tentakeln müssen so bewegt und nachgezogen werden, dass eine flüssige Bewegung entsteht, die zumindest entfernt nach einer menschlichen Bewegung aussieht. Das gelingt auch Einsteigern nach kurzer Übung. Der Teufel steckt im Detail: Um die Tarnung perfekt zu machen, muss unser digitaler Freund jede Menge Alltagsaufgaben erledigen: Kaffee kochen, das Buchregal sortieren oder den Müll rausbringen. Als Oktopus mit lauter sperrigen Armen, die ständig im Weg sind, ist das eine echte Herausforderung.
Die Grafik ist zwar recht einfach, aber bunt und humorvoll gestaltet. Was "Octodad" besonders macht, ist die Spielidee: Ein als Mensch verkleideter Krake, der heiraten möchte - das gibt es nicht alle Tage. Fans von Geschicklichkeitsspielen werden gut unterhalten.
("Octodad - deadliest catch" für PC und xbox360, Hersteller: younghorses, Preis: als Download etwa 15 Euro)
Tomb Raider - Lara Croft auf der neuen Konsolengeneration
Die berühmteste Abenteurerin wird nach einem Schiffsbruch auf eine einsame Insel gespült und kämpft dort um Überleben und Rettung. Im Grunde gibt es das Spiel schon seit dem letzten Jahr, mit einem Unterschied: die neue Version soll die technischen Feinheiten der neuen Konsolengeneration ausnutzen. Playstation 4 und Xbox One sind vor Weihnachten erschienen, Fans warten seitdem auf hochauflösende Spiele.
Spielerisch hat sich nichts verändert. Unsere Heldin streift in einer actiongeladenen Geschichte durch Urwälder, springt per Knopfdruck über Geröllfelder und liefert sich Kämpfe mit geheimnisvollen Inselbewohnern. Optisch dagegen hat sich eine Menge getan: Die Gesichter sind detailreicher, Wasser, Funken und Explosionen sind plastischer.
Insgesamt ist das Abenteuer von Lara Croft auf der neuen Konsolengeneration deutlich farbenfroher. Die Landschaft hat teilweise atemberaubende Weite, zum Beispiel, wenn unsere Abenteurerin auf einen Antennenmast klettert, um per Funk Hilfe zu holen.
Viele der optischen Verbesserungen sind nur im direkten Vergleich mit der alten Version des Spiels zu erkennen. Für Neueinsteiger erschließt sich die Welt von "Tomb Raider" aber so opulent wie nie zuvor. Die neue Playstation 4 oder Xbox One vorausgesetzt.
("Tomb Raider Definitive Edition" für Playstation 4 und xbox one, Hersteller: square, Preis: ca. 50 Euro, USK: freigegeben ab 16 Jahren)
Soulfjord - Musik und Action bei den Wikingern
Die Idee dieses Spiels für Smartphones ist schnell erklärt: eine kleine Wikinger-Figur muss durch Kämpfe geführt werden. Die Steuerung erfolgt dabei im Takt der Musik. Durch rhythmisches Berühren des Bildschirms führt unser kleiner Held Schläge aus oder wehrt diese ab.
Für weniger musikalische Menschen gibt es am unteren Rand des Bildschirms eine Beatanzeige, an der man sich orientieren kann. Die ersten Spielstufen sind also auch für Anfänger kein Problem. Um gegen stärkere Gegner zu bestehen, lassen sich Ausrüstungsgegenstände kaufen. Entweder durch eine durch Punkte verdiente digitale Währung oder durch echtes Geld. Diese sogenannten "In-App"-Käufe sind bei Handy-Programmen inzwischen ein beliebtes Bezahlmodell. Die Verlockung dabei ist logisch: bessere Waffe = schnelleres Vorankommen im Spiel.
Die Idee, 70er-Jahre-Sounds mit einer Wikingergeschichte zu verbinden ist originell und macht einen Großteil des Charmes aus. Profispieler werden sich wegen der recht eintönigen Aufgabe schnell langweilen. Für ein schnelles Spiel zwischendurch ist "Soul Fjord" aber unterhaltsam. Und viel mehr muss ein Handyspiel nicht unbedingt können.
("Soul Fjord" für Android, Hersteller: airtight, Preis: Grundversion im play-store kostenlos - für weitere Ausbaustufen können Gebühren fällig werden)
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