Fussball-Literatur

Heldengedichte für Kicker

Der Lyriker, Theaterautor und Torwart Albert Ostermaier
Lyriker, Theaterautor und Torwart der Autorennationalmannschaft Albert Ostermaier © dpa / picture alliance / Uwe Anspach
10.07.2014
29 Oden an den Fußball und seine Helden enthält das Buch "Flügelwechsel" des Schriftstellers und Torhüters der deutschen Autorennationalmannschaft, Albert Ostermaier. Allein sechs Oden handeln von Oliver Kahn.
"Es sind Liebesgedichte, aber manchmal natürlich auch Spottgedichte", sagte Albert Ostermaier, der davon geträumt hat, Nationaltorwart zu sein, seit er als Fünfjähriger ein Trikot von Sepp Maier geschenkt bekam.
Bereits die Griechen hätten Hymnen auf ihre Sportler geschrieben. Heute würden Sportler durch die Medien, vor allem durch Fernsehbilder zu "Übermenschen" gemacht. Diese Vergrößerung habe er aufnehmen und "in das Feld der Lyrik" tragen wollen.
"Das ist ja sehr, sehr nahe: die Götter, der Sport, die Leidenschaft. Aber auch der Fall, die Tragik, die Verletzbarkeit, die Verwundung."
Hinter diesen Projektionen steckten jedoch verwundbare Menschen, betonte der Lyriker und Theaterautor.
"Das Schöne ist, dass natürlich der Fußball zuerst eigentlich eher geistlos wirkt und die Körper geistlos wirken, und es macht dann Spaß, eigentlich die auch etwas mit Ironie und natürlich auch mit bisschen hymnischer Göttlichkeit anzuhauchen."
Lyrik sei "genauso wie der Torwart: ein Einzelkämpfer, der auf sich selbst zurückgeworfen ist, aber trotzdem das Spiel lesen muss". Auch der Lyriker spiele in einem imaginären Team mit Schriftstellern von Ovid bis Brecht und Benn.
"Das ist eigentlich bei dem Ganzen auch der größte Spaß, Spieler mit Autoren zu verbinden, von denen sie wahrscheinlich noch nie gehört haben."

Albert Ostermaier: "Flügelwechsel: Fußball-Oden"
Insel Verlag 2014
112 Seiten, 13,95 €

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