Auf Anweisung von Kaiser Wilhelm II mussten Handelsreisende und Wissenschaftler ab dem Jahr 1900 bei Reisen ins Ausland ein Aufnahmegerät mitnehmen. Sie sollten damit die Klänge anderer Kulturen auf Wachswalzen festhalten.

Mehr als 30.000 dieser frühen Tonträger lagern heute im Berliner Phonogramm Archiv. Und hin und wieder beschäftigen sich Künstler mit den Aufnahmen.

In einer Komposition des Kölner Duos Merzouga werden die Stimmen von unbekannten Sängerinnen und Sängern aus Feuerland lebendig. Eigenartigerweise sind es gerade die von Merzouga betonten Artefakte wie Knacken und Rauschen, die den Eindruck vermitteln, dass man den Singenden ganz nah ist.

Von dem Album 52º46' North 13º29' East - Music For Wax-Cylinders, erschienen 2013 beim Label Gruenrekorder.