Fundstück 15

Dick Higgins – Omnia Gallia

03:09 Minuten
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© Cover-Art Kassette 'Fluxus Anthology 30th Anniversary 1962-1992 Sound Events'
Von Paul Paulun · 18.06.2015
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Für viele Fluxus-Künstler spielte das Moment des Zufalls eine wichtige Rolle. Dick Higgins, Komponist, Künstler und Autor, entwickelte für das Schreiben von Gedichten sogar eine Methode des Würfelns – und er schrieb bereits in den Sechzigerjahren ein Computerprogramm, das an seiner Stelle dichten sollte.
Das Computern zugrunde liegende Prinzip der Binarität, also dass etwas entweder Null oder Eins ist, steckt auch in Higgins Gedicht ‘Omnia Gallia’ aus dem Jahr 1980. Darin wird abgefragt, ob bestimmte Eigenschaften auf eine Person zutreffen – oder nicht.
Aber je länger das Gedicht dauert, umso klarer erkennt man, dass der Versuch, Menschen in Schablonen zu pressen, zu nichts führt. Ganz einfach deshalb, weil bei einem solchen Schwarz-Weiß-Denken kaum noch etwas menschliches übrig bleibt.
Von der Fluxus Anthology 30th Anniversary 1962-1992 Sound Events, erschienen 1994 beim Label Slowscan.