Frontverschiebung

Von Sonja Heizmann · 19.09.2011
Bundeswehrreform und Kürzungen in europäischen Militärhaushalten stellen die deutsche Rüstungsindustrie vor neue Herausforderungen. Manche Konzerne bauen das Geschäft mit der Wartung von Kriegsgerät aus, andere versuchen, statt konventioneller Waffen Sicherheitssysteme zum Schutz von Infrastruktur und Transportwegen zu liefern.
Sie alle aber setzen immer mehr auf Exporte, denn Indien, Brasilien und andere Länder modernisieren ihre Armeen. Experten befürchten, dass Kürzungen im deutschen Verteidigungsetat und Streichungen infolge der Bundeswehrreform die Bundesregierung dazu bewegen werden, mehr Rüstungsexporte zu genehmigen. Auch in Länder, die Menschenrechte missachten oder von zweifelhaften Regimen geführt werden. Die offenbare Genehmigung des Bundessicherheitsrats für eine Panzerlieferung an Saudi-Arabien wird bereits als erster Schritt in diese Richtung gesehen. Dabei steht Deutschland schon jetzt auf Platz drei der weltweiten Rüstungsexporteure.

"Frontverschiebung" erzählt von den Entwicklungen in der deutschen Rüstungsindustrie, mehr als 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und 20 Jahre nach Ende des Kalten Krieges.

Manuskript zur Sendung als PDF oder im barrierefreien Textformat

Links bei dradio.de
Bundesweit sollen 40 Bundeswehrstandorte geschlossen werden
Bei Bundeswehr bleibt "sehr viel Reformbedarf"
Die Angst geht um an Bundeswehrstandorten
Mehr zum Thema