"Friends: The Reunion" auf Sky

"Wie eine große Familie"

06:29 Minuten
Die Darsteller von „Friends – The Reunion” Matt LeBlanc, Jennifer Aniston, Matthew Perry, Courteney Cox, David Schwimmer and Lisa Kudrow sitzen um einen Tisch herum.
Ab Mitte der 90er drehten sie die Kult-Serie "Friends" und treffen sich nun noch mal vor der Kamera: Matt LeBlanc, Jennifer Aniston, Matthew Perry, Courteney Cox, David Schwimmer und Lisa Kudrow. © HBO Max
Nadia Shehadeh im Gespräch mit Jana Münkel · 27.05.2021
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"Friends" war eine der bekanntesten TV-Serien der 90er. Jetzt lebt sie wieder auf als "Friends: The Reunion". Unsere Rezensentin Nadia Shehadeh hatte große Erwartungen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Es gab Umarmungen und natürlich Tränen.
Jana Münkler: Auch 17 Jahre nach Ausstrahlung der letzten Folge von "Friends" spielt die US-amerikanische TV-Serie noch immer eine satte Milliarde Dollar pro Jahr ein. Die insgesamt 236 Folgen erzielten in über 220 Ländern Rekord-Zuschauerzahlen. Und es gab Zeiten, da hatten weltweit Millionen Frauen die gleiche Frisur wie Jennifer Aniston.
Nun gibt es ein heiß erwartetes Zusammentreffen der sechs Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller vor der Kamera. "Friends: The Reunion" heißt die Sonderfolge, die beim Streamingdienst HBO zu sehen ist und für die sich in Deutschland Sky die Ausstrahlungsrechte gesichert hat.
Warum ist "Friends" bis heute so unfassbar erfolgreich, Nadia?
Nadia Shehadeh: "Friends" ist aus der aktuellen Pop-Kultur nicht wegzudenken. Das liegt daran, dass die Figuren und einzelnen Folgen so viele ikonische Momente hatten.
Zudem ist die Serie unfassbar zeitlos, weil sie universale Themen wie Freundschaft und Liebe aufgreift, aber auch so viele Sehnsüchte bedient. So gute Freunde zu haben, zu denen man eine so enge Verbindung hat, nah beieinander zu wohnen und sich trotz Lohnarbeitssorgen und Großstadtstress ständig und ohne sich zu verabreden im Stamm-Café treffen können – ich glaube, das ist etwas, was sich viele wünschen.
Die Figuren in "Friends" wirken wie eine große Familie – und das steht stellvertretend für die Erfahrungen, die viele Menschen in jungen Jahren machen. Nämlich, dass die eigenen Freunde so eine Art Familienersatz sind. Und wenn Phoebe auf dem Sofa sitzt, Gitarre spielt und mit Lady Gaga zusammen eins ihrer schrägen Katzenlieder singt, dann ist das etwas, was auch den Zeitgeist unserer jetzigen 20er-Jahre bedient.

"So viele nostalgische Emotionen"

Münkler: Du hast dir heute Morgen die Sonderepisode "Friends: The Reunion" angeschaut. Hat es sich gelohnt?
Shehadeh: Auf jeden Fall. Ich hatte sowieso schon große Erwartungen an dieses Special. Ich meine, wenn schon Lady Gaga und Malala sich die Ehre geben, dann kann es ja nur gut werden. Und ich muss sagen, es war sogar tatsächlich noch besser, als ich es erwartet habe.
Schon zu Beginn, als sich Jennifer Aniston, Courtney Cox, Lisa Kudrow, David Schwimmer, Matthew Perry und Matt LeBlanc nach und nach in den alten Serien-Kulissen wiedertreffen, sich in die Arme fallen und dabei auch ordentlich Tränen fließen – das ist schon bewegend. Da kommen so viele nostalgische Emotionen auf, dass man auf jeden Fall Taschentücher bereithalten sollte.

Nett, aber auch ein bisschen "empty"

Münkler: Es gab im letzten Jahr ja eine "Prince of Bel Air"-Reunion, bei der auch politische Themen wie Rassismus besprochen wurden. Wie ist das jetzt bei dieser Reunion? Wurden da heiße Eisen angefasst?
Shehadeh: Nein, überhaupt nicht. Das wurde in den ersten Rezensionen zu dieser Spezial-Episode, die ich überflogen habe, auch ein bisschen kritisiert: Dass Ganze sei zwar nett, aber auch ein bisschen "empty". Allerdings finde ich, dass die Gala sehr gut widerspiegelt, was den besonderen Reiz von "Friends" ausmachte: nämlich dieses Feelgood-Gefühl.
In der Folge werden auch Fans aus aller Welt befragt, was für sie das Besondere an "Friends" ist. Und alle haben im Endeffekt dasselbe gesagt: Dass es eine Serie ist, die einen immer aufheitert – egal welche Phase man gerade durchmacht. Und ich finde, das kann man auch mal so stehen lassen.
Der Text des Gesprächs wurde für die Onlineversion gekürzt und leicht modifiziert.
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