Friedensnobelpreis

Inspiration für junge Menschen auf der ganzen Welt

Ein kleines Mädchen bei Maurerarbeiten. Der Schutz von Kindern vor Ausbeutung, Kriegen und Krankheit in den armen Ländern soll Schwerpunkt der Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes sein.
Ein kleines Mädchen bei Maurerarbeiten. © picture alliance / dpa / Theodoric Dom
Rudi Tarneden im Gespräch mit Birgit Kolkmann und Oliver Thoma · 10.10.2014
Der Einsatz einzelner Menschen für Kinderrechte habe eine große Wirkung, sagt Rudi Tarneden, Pressesprecher von UNICEF Deutschland, zum diesjährigen Friedensnobelpreis. Es sei deutlich geworden, dass sich der gemeinsame Einsatz von Erwachsenen und Kindern für eine kindergerechte Welt lohne.
Rudi Tarneden, der Pressesprecher von UNICEFDeutschland, hat den Friedensnobelpreis für Malala Yousafzai als bemerkenswerte Entscheidung bezeichnet. Für einen so jungen Menschen sei dieser Preis Verantwortung und vielleicht auch eine Bürde, sagte Tarneden im Deutschlandradio Kultur. Sie habe eine große Mission für sich entdeckt:
"Malala ist ein Mensch, der sehr, sehr viele junge Menschen auf der ganzen Welt inspiriert. Die Mädchen und Jungen das Gefühl gibt, dass sie eine Stimme haben. Jeder, der Malala erlebt, spürt, wie deutlich und klar sie spricht."
Kailash Satyarthi befreite Kinder und setzte sich für Veränderungen ein
Es passe sehr gut zusammen, dass Malala Yousafzai zusammen mit Kailash Satyarthi ausgezeichnet worden sei. Spiegelbildlich zu ihr stehe der indische Kinderrechtsaktivist für das nachhaltige Engagement von Erwachsenen. Er habe nicht nur Kinder aus sklavenähnlichen Zusammenhängen befreit, sondern sich auch für die Veränderung von Strukturen eingesetzt:
"Das heißt für Mindeststandards, bessere Arbeitsschutzregelungen sowohl auf der internationalen als auf der nationalen Ebene. Und das über eine sehr, sehr lange Zeit. Hier zeigt sich, dass Erwachsene und Kinder gemeinsam für eine kindergerechte Welt eintreten müssen."
Kinderarbeit könne man nicht verbieten, aber man könne sie zurückdrängen, meinte Tarneden. Es sei ein deutlicher Fortschritt, dass in den letzten Jahrzehnten die Kinderarbeit weltweit etwa um ein Drittel zurückgegangen sei. So gebe es in vielen Ländern bessere Schutzgesetze:
"Es ist auch ein Bewusstsein bei Konsumenten in Industrieländern entstanden, dass man Schuhe, Teppiche, Blumen und so weiter lieber kaufen will, wenn die unter vernünftigen Bedingungen hergestellt werden. Also dieser Einsatz von Einzelnen, dem natürlich viele folgen müssen, der hat schon große Wirkung und Ausstrahlung."
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