Frieden in Nordirland?
Die heutige Erklärung der provisorischen IRA stimmt hoffnungsvoll. Die gefährlichste Untergrundorganisation Europas, die 35 Jahre lang nicht von den britischen Sicherheitskräften bezwungen werden konnte, will nun dem bewaffneten Kampf zur Beendigung der britischen Herrschaft in Nordirland abschwören.
Die IRA erfüllt damit eine alte Forderung der nordirischen Protestanten, die nicht akzeptieren mochten, gemeinsam mit Ministern der Katholiken-Partei Sinn Fein, des politischen Arms der IRA, in der Regionalregierung zu sitzen, solange hinter Sinn Fein schwer bewaffnete Terroristen standen.
Daran scheiterte vor drei Jahren auch die im Karfreitagsabkommen vereinbarten Teilhabe der katholischen Minderheit in Nordirland an der politischen Verwaltung der Provinz. Seither bekundete die IRA zwar mehrfach ihren Willen zur Fortsetzung des Friedensprozesses, machte auch einen Teil ihrer Waffen unbrauchbar, verweigerte aber jegliche öffentliche Kontrolle dieses Prozesses und gebärdete sich im Übrigen, als ginge sie die versuchte Errichtung einer nordirischen Zivilgesellschaft nichts an.
Der IRA werden Spionage, Drogenhandel, Bankraub und Mord angelastet, in den von ihr kontrollierten Arbeiterbezirken spielte sie sich als Ordnungsmacht auf, die Kleinkriminelle und Abtrünnige mit Schüssen in die Beine verstümmelte. Das historische Pech der IRA: In Nordirland wächst seit zehn Jahren eine Generation heran, die keinerlei Interesse mehr an nationalistisch glorifiziertem Terrorismus hat, am so genannten "bewaffneten Kampf", der zudem spätestens seit dem 11. September auch jede ideologische Legitimation in den USA verloren hat, wo die Nachfahren irischer Einwanderer die IRA zuvor finanziell großzügig unterstützt hatten.
Nun haben Sinn Fein-Präsident Gerry Adams und der Sinn Fein-Chefunterhändler Martin McGuinness, beide einstige IRA-Aktivisten, es offenbar geschafft, auch die jetzige IRA-Führung vom Nutzen des friedlichen Weges zu überzeugen, auch wenn von der Auflösung der IRA immer noch keine Rede ist. Wenn die IRA nun aber tatsächlich und endgültig auf Semtex und Kalaschnikow verzichten sollte, wäre auch das nur der erste Schritt auf einem langen Weg zur Normalität in Nordirland.
Die Wiedereinsetzung der demokratisch gewählten Regionalregierung unter Beteiligung der Katholiken wäre der nächste, die vollständige Umsetzung des Karfreitagsabkommens ein weiterer. Und erst dann könnte die eigentliche Friedensarbeit beginnen. Der Nordirlandkonflikt brach 1969 aus, als junge Katholiken, beflügelt durch die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, gegen die traditionelle Benachteiligung der Katholiken durch die pro-britischen Protestanten zu rebellieren begannen. Diese aber hatten ihre arrogante Herrschaft in Nordirland schon vor drei Jahrhunderten angetreten. Die abgrundtiefen Gräben des Misstrauens zuzuschütten, die während dieser langen Zeit entstanden, wird mehr bedürfen als einer Erklärung der IRA.
Daran scheiterte vor drei Jahren auch die im Karfreitagsabkommen vereinbarten Teilhabe der katholischen Minderheit in Nordirland an der politischen Verwaltung der Provinz. Seither bekundete die IRA zwar mehrfach ihren Willen zur Fortsetzung des Friedensprozesses, machte auch einen Teil ihrer Waffen unbrauchbar, verweigerte aber jegliche öffentliche Kontrolle dieses Prozesses und gebärdete sich im Übrigen, als ginge sie die versuchte Errichtung einer nordirischen Zivilgesellschaft nichts an.
Der IRA werden Spionage, Drogenhandel, Bankraub und Mord angelastet, in den von ihr kontrollierten Arbeiterbezirken spielte sie sich als Ordnungsmacht auf, die Kleinkriminelle und Abtrünnige mit Schüssen in die Beine verstümmelte. Das historische Pech der IRA: In Nordirland wächst seit zehn Jahren eine Generation heran, die keinerlei Interesse mehr an nationalistisch glorifiziertem Terrorismus hat, am so genannten "bewaffneten Kampf", der zudem spätestens seit dem 11. September auch jede ideologische Legitimation in den USA verloren hat, wo die Nachfahren irischer Einwanderer die IRA zuvor finanziell großzügig unterstützt hatten.
Nun haben Sinn Fein-Präsident Gerry Adams und der Sinn Fein-Chefunterhändler Martin McGuinness, beide einstige IRA-Aktivisten, es offenbar geschafft, auch die jetzige IRA-Führung vom Nutzen des friedlichen Weges zu überzeugen, auch wenn von der Auflösung der IRA immer noch keine Rede ist. Wenn die IRA nun aber tatsächlich und endgültig auf Semtex und Kalaschnikow verzichten sollte, wäre auch das nur der erste Schritt auf einem langen Weg zur Normalität in Nordirland.
Die Wiedereinsetzung der demokratisch gewählten Regionalregierung unter Beteiligung der Katholiken wäre der nächste, die vollständige Umsetzung des Karfreitagsabkommens ein weiterer. Und erst dann könnte die eigentliche Friedensarbeit beginnen. Der Nordirlandkonflikt brach 1969 aus, als junge Katholiken, beflügelt durch die amerikanische Bürgerrechtsbewegung, gegen die traditionelle Benachteiligung der Katholiken durch die pro-britischen Protestanten zu rebellieren begannen. Diese aber hatten ihre arrogante Herrschaft in Nordirland schon vor drei Jahrhunderten angetreten. Die abgrundtiefen Gräben des Misstrauens zuzuschütten, die während dieser langen Zeit entstanden, wird mehr bedürfen als einer Erklärung der IRA.