Bulimie, die heimliche Rebellion

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Feature über eine von den Betroffenen häufig verheimlichte Erkrankung.
Feature über eine von den Betroffenen häufig verheimlichte Erkrankung. © Unsplash / Ebenne Giradet
Von Wibke Starck · 09.09.2021
Junge Menschen blicken in Interviews auf ihre Bulimie-Erkrankung zurück. Die Betroffenen der psychosomatischen Krankheit gehören oft zu den besonders leistungsstarken Menschen und können ihre Symptome lange vor ihrem sozialen Umfeld verheimlichen.
Bulimie ist die Sucht, anfallartig viel zu essen, um anschließend das Gegessene zu erbrechen. An der Erkrankung leiden vornehmlich Mädchen und junge Frauen, doch auch die Zahl der betroffenen Männer steigt. In diesem Feature berichten junge Frauen von ihrem individuellen Krankheitsverlauf und den damit verbundenen ambivalenten Empfindungen. Viele von ihnen begannen erst spät, unter der Bulimie zu leiden, die sich am Anfang vor allem nach Befreiung und Rebellion anfühlte. Sie führten ein Doppelleben und entwickelten ausgeklügelte Strategien, um ihr Leben mit einer verheimlichten Erkrankung zu organisieren. In ihrem Umfeld galten sie überwiegend als besonders engagiert und leistungsstark. Ihre Bulimie-Erkrankung aber führte über kurz oder lang psychisch und physisch zu immer stärkeren, negativen Entwicklungen. Die Protagonistinnen in diesem Feature blicken auf die Erkankung zurück und erzählen von ihrem Weg in ein Leben, das nicht mehr von der Sucht bestimmt ist.

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Von Wibke Starck
Regie: die Autorin
Produktion: NDR 2002
Länge: 54'24

Wibke Starck, geboren in Eckernförde, studierte in Hamburg Mediendokumentation und arbeitete vorwiegend als freie Autorin für verschiedene Feature-Redaktionen der ARD. Zuletzt: "Zakya in Vogelsang - Integrationsversuche einer Syrerin auf dem Land" (NDR 2015). Dann hat sie entschieden Geflüchtete und Menschen in anderen schwierigen Lebenssituationen direkt zu unterstützen, statt nur über sie zu schreiben. Seither arbeitete sie in der Flüchtlings- und Familienhilfe.