Kulturnachrichten
Dienstag, 22. Dezember 2020 Französischer Schauspieler Claude Brasseur ist tot
Der französische Schauspieler Claude Brasseur ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Das hat seine Agentin der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt. In Deutschland wurde Brasseur unter anderem durch die Rolle des untreuen Vaters von Sophie Marceau in der Teenager-Komödie "La Boum - Die Fete" von 1980 bekannt. Er soll in Paris an der Seite seines Vaters, dem Schauspieler und Regisseur, Pierre Brasseur, beigesetzt werden. Claude Brasseur wurde unter anderem zwei Mal mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet.
Der österreichische Theater- und Filmschauspieler Tobias Moretti erhält den Europäischen Kulturpreis 2021. Das Europäische Kulturforum in Dresden würdigte den 61-Jährigen als "außergewöhnlichen Akteur" und als einen "Grenzgänger zwischen den Welten des Kinos, des Fernsehens und des Theaters". Die Preisverleihung ist für den 28. August im Opernhaus Bonn geplant. Moretti ist am ersten Weihnachtsfeiertag in der ARD als Beethoven in dem Film "Louis van Beethoven" zu sehen. Darin wird das Leben des Komponisten auch mit all seinen Schwierigkeiten gezeigt, vor allem mit seiner Taubheit.
Das Foto des Jahres des UN-Kindershilfswerks Unicef zeigt den Auszug von Kindern aus dem brennenden Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Das Bild stammt von dem griechischen Fotografen Angelos Tzortzinis. Das Lager, in dem 13.000 Menschen lebten, war im September abgebrannt. Der zweite Platz geht an den indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee, wie das Hilfswerk weiter mitteilte. Seine Bildreportage zeigt arbeitende Kinder auf den größten Kohlefeldern Asiens. Der deutsch-russische Fotograf Evgeny Makarov erhält den dritten Preis für eine Reportage aus einer Ballettschule in den Favelas von Rio der Janeiro.
Der Bund will im kommenden Jahr 20 Einrichtungen und Projekte in den Braunkohleregionen mit insgesamt 21 Millionen Euro zusätzlich unterstützen. Bis 2038 seien dafür mehr als 200 Millionen Euro vorgesehen, teilte das Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit. Kultur sei ein wichtiger Standortfaktor, sorge für echte Lebensqualität und trage zur regionalen Identität in Zeiten des Umbruchs bei, erklärte die CDU-Politikerin. Deshalb sei die Kulturförderung im Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen verankert. Mit knapp 300 Millionen Euro will der Bund bis 2038 auch herausragende Industriegebäude und -anlagen in den drei Umbruchregionen erhalten und zu lebendigen Kulturdenkmälern umbauen.
Deutsche Studierende verbringen ihre Auslandssemester am liebsten in Österreich. Das Nachbarland war 2018 zum elften Mal in Folge das beliebteste Ziel für ein Auslandsstudium, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Vor zwei Jahren studierten rund 29.100 Deutsche an österreichischen Hochschulen. Auf den Plätzen zwei und drei der beliebtesten Staaten folgten die Niederlande mit 21.300 und Großbritannien mit 15.300 deutschen Studierenden. Knapp die Hälfte der insgesamt 135.300 Auslandsstudierenden war in diesen drei Staaten immatrikuliert.
Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Carsten Brosda, fordert eine neue Form der solidarischen Absicherung für selbstständige Künstler. Hamburgs Kultursenator sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er wolle die Arbeitslosenversicherung zu einer Art Arbeitsversicherung weiterentwickeln. In diese solle man einzahlen können um sich für Phasen zu versichern, in denen, aus welchen Gründen auch immer, kein Einkommen da sei. Das wäre dann eine Art Kurzarbeitergeld für Künstlerinnen und Künstler, so der SPD-Politiker.
Ein Jahr nach dem Tod von Roxette-Sängerin Marie Fredriksson ist nun auch der Schlagzeuger der schwedischen Band, Per "Pelle" Alsing, gestorben. Alsing wurde 60 Jahre alt. Die Managerin der Band bestätigte seinen Tod der schwedischen Zeitung "Aftonbladet". Pelle Alsing begann seine Karriere in den frühen 80er Jahren und wurde 1986 Schlagzeuger bei Roxette. Roxettes Platten wurden weltweit 75 Millionen Mal verkauft.
Freischaffende klassische Musiker können sich für ein vom Bund finanziertes Stipendium bewerben. Vergeben werden 1.500 Stipendien zu jeweils 6.000 Euro, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) in Berlin mitteilte. Insgesamt stehen zehn Millionen Euro aus dem Corona-Konjunkturprogramm "Neustart Kultur" zur Verfügung. Über die Vergabe der Stipendien entscheidet eine Jury. Bewerbungen sind im Zeitraum vom 29. Dezember bis zum 17. Januar möglich. Umgesetzt werden die Stipendien vom Deutschen Musikrat.
Eine neue Studie der Universität Magdeburg und weiterer Hochschulen soll den Einfluss der Corona-Pandemie auf grundlegende Werte in der Gesellschaft untersuchen. Zentral geht es dabei um die Frage, ob der "moralische Kompass" in der weltweiten Krise stabil bleibt oder sich aufgrund von Ängsten und Unsicherheit sichtbar verschiebt, wie die Uni Magdeburg mitteilte. Für die 18-monatige Untersuchung werden den Angaben nach je 2.000 Menschen aus Deutschland und Großbritannien zu ihren persönlichen Einstellungen in der Corona-Krise befragt. Beide Länder seien ausgewählt worden, weil sie wirtschaftlich gut vergleichbar, jedoch in ihrem Umgang mit der Pandemie sehr verschieden seien, hieß es. Auch die Universitäten in Bremen, Lüneburg und Edinburgh sind an der Studie beteiligt