"Francos endloses Sterben"
Franco, der dienstälteste Diktator Europas, starb 1975 in Amt und Würden. Spaniens Gewaltherrschaft wurde nicht gestürzt, sie hat sich selbst abgeschafft. Schriftsteller wie Rafael Chirbes und Jorge Semprun sezieren in ihren Büchern das spanische Trauma - unnachgiebig in der Sache, vollendet in der Form.
Franco, der dienstälteste Diktator Europas, starb 1975 in Amt und Würden. Spaniens Gewaltherrschaft wurde nicht gestürzt, sie hat sich selbst abgeschafft. Das Königshaus und Politiker aller Lager einigten sich auf einen konfliktfreien Übergang zur Demokratie. Der Preis für diese "Transición": Eine "Vergangenheitsbewältigung" sollte es nicht geben. Verbrechen und Opfer wurden verdrängt und verschwiegen. Erst 20 Jahre nach Francos Tod begann in Spanien eine offene Debatte, provoziert von Intellektuellen.
Schriftsteller wie Rafael Chirbes (Jahrgang 1949) und Jorge Semprun (geboren 1923) sezieren in ihren Büchern das spanische Trauma - unnachgiebig in der Sache, vollendet in der Form. Sie beschreiben die Spuren und Folgeschäden der Diktatur im modernen Spanien. Sie mahnen, sie warnen. Chirbes hat kürzlich seine Trilogie über Bürgerkrieg und Nachkriegsära beendet. Semprun - 1943-45 im KZ Buchenwald interniert - koordinierte ab 1953 als Führungsmitglied der spanischen Exil-KP den Widerstand gegen das Regime. 1977 beschrieb er die Kämpfe und Konflikte im Untergrund in einer Autobiographie. Jetzt hat er über Francos Zeit und ihre Nachwehen einen packenden Roman vorgelegt: "Zwanzig Jahre und ein Tag".
Schriftsteller wie Rafael Chirbes (Jahrgang 1949) und Jorge Semprun (geboren 1923) sezieren in ihren Büchern das spanische Trauma - unnachgiebig in der Sache, vollendet in der Form. Sie beschreiben die Spuren und Folgeschäden der Diktatur im modernen Spanien. Sie mahnen, sie warnen. Chirbes hat kürzlich seine Trilogie über Bürgerkrieg und Nachkriegsära beendet. Semprun - 1943-45 im KZ Buchenwald interniert - koordinierte ab 1953 als Führungsmitglied der spanischen Exil-KP den Widerstand gegen das Regime. 1977 beschrieb er die Kämpfe und Konflikte im Untergrund in einer Autobiographie. Jetzt hat er über Francos Zeit und ihre Nachwehen einen packenden Roman vorgelegt: "Zwanzig Jahre und ein Tag".