Frage des Tages

Wie spreche ich mit dem virtuellen Stammtisch?

Die Dügida-Demonstration vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof.
Eine Demo der sogenannten "Dügida"-Gruppe vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. © Deutschlandradio / Vivien Leue
Moderation: Timo Grampes · 27.07.2015
Stimmungsmache, Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit: Was man einst allenfalls am Stammtisch zu hören bekam, findet sich immer häufiger auch im Netz - und erreicht dort eine große Öffentlichkeit. David Begrich vom Verein Miteinander e.V. erklärt, wie man darauf reagieren kann.
In diesem Jahr gab es so viele Angriffe auf Flüchtlingsheime wie nie zuvor - ein erschreckender Rekord. Und auch im Netz erreichen fremdenfeindliche Äußerungen ein neues Ausmaß. Was früher an lokalen Stammtischen gegrölt wurde, erreicht heute eine größere Öffentlichkeit auf Facebook und Co.
Potenziert sich dadurch der Fremdenhass? Was bedeutet das für die analoge Welt? Und wie kann man darauf reagieren?
Das haben wir David Begrich von der Initiative Miteinander e.V. gefragt. Er empfiehlt: Genau hinhören und widersprechen. "Es geht darum, inhaltlich zu widersprechen und nicht auf der Affektebene zu bleiben", sagte Begrich. Gegen Hass-Kommentare im Netz helfe am Ende nur "der lange Atem der Analyse und des Arguments". Generell beobachtet Begrich eine starke Zunahme fremdenfeindlicher Kommentare und eine Verrohung der Diskussionen im Internet. "Die Tonlage reicht von rassistischen Invektiven bis zu offenen Aufrufen zu Hass und Gewalt." Wir erlebten derzeit eine "Situation, die mich sehr stark an den Sommer '92 erinnert, kurz vor Rostock-Lichtenhagen".
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