Frage des Tages

Superpreis für Superman - Sind Comics Gold wert?

Cover der 1938er-Edition des Superman-Comics "Action Comics No. 1", Superman kommt darin zum allerersten Mal vor. Auf dem Bild hält Superman ein Auto in seinen Händen über dem Kopf und stößt es gegen einen Felsen.
Ausschnitt des Covers der ersten Supermann-Ausgabe von 1939. © picture alliance / dpa / Comicconnect / ho
Andreas Platthaus im Gespräch mit Matthias Hanselmann · 26.08.2014
Gerade ist eine Kopie des ersten Superman-Comics in den USA für 3,2 Millionen Dollar versteigert worden - vermutlich die höchste Summe, die je für ein Comic gezahlt wurde. Als es 1938 veröffentlicht wurde, kostete das Heft zehn Cent.
Das Heft heißt 'Action Comics No. 1' und soll aussehen, wie gerade gedruckt. Es stammt aus dem Jahr 1938. Comic-Held Superman kommt darin zum allerersten Mal vor. Insgesamt sollen noch rund 100 Exemplare dieser Comic-Ausgabe existieren.
Wir sprechen mit Andreas Platthaus, er ist Feuilletonredakteur der 'FAZ', Comic-Experte und Mitglied der deutschen Donaldisten, über die Frage: Sind Comics Gold wert? Hier seine Antwort.
Sehr hohe Bewertung der Druckfrische
"Wir müssen bedenken, das Ganze ist jetzt mehr als 75 Jahre her, und diese Hefte waren, gerade, weil sie damals nicht mehr als zehn Cent kosteten, ausgesprochen billig hergestellt", sagt Platthaus.

Von der ungefähren Auflage, die diese Hefte damals hatten, nämlich 200.000 Exemplare, seien im Laufe der Zeit unglaublich viele einfach weggeworfen worden, zerfallen und kaputt gegangen. Nur sehr wenige seien übrig geblieben, und das führe dazu, dass sich bei Auktionen so hohe Preise erzielen lassen: "Es sind überhaupt nur ungefähr 100 Exemplare bekannt, davon sind noch viel weniger unrestauriert, und von diesen sehr wenigen unrestaurierten, gibt es nur zwei, die eine sehr hohe Bewertung betreffs ihrer Druckfrische bekommen haben, und eines davon ist jetzt zum Verkauf gekommen."
Dass 3,2 Millionen Dollar für das Heft bezahlt wurden, sei angesichts des letzten Rekordpreises, der bei zwei Millionen Dollar lag, nicht unbedingt überraschend gewesen. Ungewöhnlich sei es aber, so ein Heft überhaupt zu finden. Das jetzt verkaufte war in der 70er-Jahren aufgetaucht und offenbar so perfekt verpackt, "dass es nicht vergilbt ist, dass es keine rostigen Klammern hatte und im Endeffekt fast druckfrisch vorgefunden worden ist", sagt der Comic-Experte.
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