Dienstag, 19. März 2024

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Bundestrainerin Rittner
Die Gründe für den Aufschwung im deutschen Frauentennis

Das deutsche Frauentennis ist in einem hervorragenden Zustand. Das deutsche Fed-Cup-Team sicherte sich jüngst den Verbleib in der Gruppe der stärksten Nationen. Beim Finale in Stuttgart musste sich Topspielerin Angelique Kerber sogar gegen eine Landsfrau durchsetzen. Doch woher rühren die Erfolge?

Barbara Rittner im Gespräch mit Marina Schweizer | 24.04.2016
    Die deutsche Fed-Cup-Kapitänin Barbara Rittner
    Die deutsche Fed-Cup-Kapitänin Barbara Rittner (Martina Schweizer (DLF))
    Beim Turnier in Stuttgart setzte sich ein Hype fort: Alle wollten Angelique Kerber sehen. Die erste deutsche Siegerin bei einem Grand-Slam-Turnier nach viele Jahren war der unumstrittene Star und entschied auch das Finale für sich. Nach dem Erfolg in Melbourne hat sich Kerber in der Weltelite etabliert. Auch beim Spiel um den Klassenerhalt im Fed-Cup hielt sie das deutsche Team in der Gruppe der stärksten Nationen.
    Barabara Rittner sieht darin auch eine Weiterentwicklung für das gesamte deutsche Team, denn die Mannschaft bekomme durch Kerber insgesamt eine Favoritenrolle.
    Kerbers bestechende Form will Barbara Rittner nicht zu sehr auf sich zurückführen. Viele wichtiger sei Kerbers privartes Team und ihre Familie. Rittner selbst gebe außerhalb der Fed-Cup-Wochenenden ehrliches Feedback und muntere in schlechteren Momenten auf.
    Wichtige Kooperation mit dem Turniersponsor
    Generell erklärt Rittner, dass sie ein gutes Verhältnis zu den Privattrainern der Spielerinnen habe. Die seien näher dran, ein konstruktiver Austausch sei ihr wichtig.
    Beim Porsche-Turnier in Stuttgart ist natürlich auch der Hauptsponsor ein Thema. Er unterstützt die Nachwuchsarbeit im Frauenbereich des Deutschen Tennis Bundes. Diese Kooperation stellt Rittner als besonders wichtig hervor. So sei es möglich, junge Spielerinnen beim Weg in die Weltklasse wirklich zu unterstützen.
    Rittner kritisch zum Fall Scharapowa und WADA-Entscheidung
    Der Fall des wegen Meldonium-Konsums gesperrten russischen Superstars Maria Scharapowa hat Rittner überrascht. Sie wolle nicht darüber urteilen, sagte Rittner. "Das einzige was ich sagen kann, ist, dass eine Maria Scharapowa viel für die Sportart Tennis getan hat. Aber wenn sie da Mist gebaut hat, dann muss sie dafür gerade stehen und muss auch bestraft werden."
    Was den Umgang der Welt-Anti-Doping-Agentur mit der gehäuften Anzahl von Meldonium-Fällen angeht, sagte Rittner: "Wenn man im Nachhinein was verändert mit der Begründung, dass jetzt so viele Fälle publik geworden sind, dann finde ich hat das mit mangelnder Glaubwürdigkeit zu tun." Sie bekomme viele Kontrollen mit, auch bei ihren Spielerinnen, sagte Rittner.
    "Wenn die WADA so aufwendige Kontrollen macht - die nehmen Blut und Urin - dann muss man, wenn was auffällt, auch voll durchgreifen. Und dieses Aufweichen: Da bin ich kein Freund davon."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 24. Oktober 2016 in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.