Folk

Eine begnadete Stimme

Das Liederfestival findet alljährlich auf der Burg Waldeck statt.
Das Liederfestival findet alljährlich auf der Burg Waldeck statt. © dpa
Musikwissenschaftler Helmut König im Interview mit Carsten Beyer  · 30.07.2014
Das 50. Liederfestival auf Burg Waldeck rückte zum Jubiläum einen ganz besonderen deutschen Künstler wieder ins Bewusstsein: Peter Rohland. Im Interview berichtet der Musikwissenschaftler Helmut König, wie er mit seinem Nachlass umgeht.
Die Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte zum 50. Jahrestag der Liederfestivals auf Burg Waldeck (Hunsrück) haben auch einen Musiker wieder ins Bewusstsein gerückt, ohne dessen Engagement für die Wiederbelebung des deutschen Volksliedes das deutsche Folkrevival in den 60er Jahren sich nicht in einem solchen Ausmaß vollzogen hätte: Peter Rohland.
Der Berliner Liedersänger und Volksliedsammler - zu seinen Lebzeiten auch der "deutsche Pete Seeger" genannt - war nicht nur einer der ersten Sänger in Deutschland, der die Lieder des Vormärz und der Demokratiebewegung von 1848 wieder ausgegraben hat, sondern er hat sich auch um das jiddische Liedgut und um die Lieder der Landstreicher in Deutschland verdient gemacht.
Rohland verstarb jung
Außerdem gehörte er zu den Initiatoren der legendären Folkfestivals auf der Burg Waldeck in Hessen. 1966 war "Pitter", wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde (und wird!), im Alter von nur 33 Jahren verstorben.
Jetzt hat die Peter Rohland-Stiftung im Spurbuchverlag die Sammlung "Pitters Lieder" veröffentlicht, herausgegeben von dem Musikwissenschaftler und Liedermacher Helmut König. Im Interview mit Carsten Beyer spricht er nicht nur über die Arbeit mit dem Liedermaterial, sondern auch über Peter Rohland selbst. Über dessen "begnadete Stimme" und darüber, wie schwer es im Nachkriegsdeutschland war, deutsche und vor allem auch jiddische Lieder wieder auf die Liederbühnen zu bringen.
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