Fluxus-Künstler Ben Patterson

Papier & Zigaretten, Ameisen & Kontrabass

67:14 Minuten
Der Amerikaner Ben Patterson spielt auf einem Kontrabaß.
Der Amerikaner Ben Patterson entlockt während der Veranstaltung "Fluxus. Internationale Festspiele neuester Musik" 1962 in Wiesbaden durch Zuhilfenahme diverser Werkzeuge einem Baß die interessantesten Töne. © picture alliance / Göttert
Von Stefan Fricke · 13.08.2019
Eigentlich hatte Ben Patterson der erste Afro-Amerikaner in einem amerikanischen Profi-Orchester werden wollen - vergeblich. Während einer Deutschland-Tournee im Jahr 1961 blieb er, als Fluxist.
Ben Patterson (1934 - 2016) gehörte zu den Fluxuskünstlern der ersten Stunde. Er hatte Kontrabass studiert, wurde aber aufgrund von Ressentiments nicht im amerikanischen Orchester eingestellt. So spielte er zunächst in Kanada, bevor er nach Deutschland kam und sich dort in der Avantgarde-Szene einen Namen machte.

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In der Sendung aus dem Jahr 2014 erzählt Stefan Fricke, wie Ben Patterson mit den unterschiedlichsten Materialien experimentierte:
"Im Sommer 1960 entdeckt er einen Ameisenhaufen und glaubt sogleich, einen neuen Zugang zu aleatorischer Musik gefunden zu haben. Er nimmt eine Handvoll der Ameisen, legt sie in die Mitte eines Papierblatts und die Ameisen beginnen, in irgendwelchen Konstellationen darüber zu laufen. In den folgenden zehn Minuten macht er sechs Fotos. Die Aufnahmen mit den mal einzeln verstreuten, mal mehr oder weniger gruppierten Ameisenpunkten überträgt er auf Notenpapier und verspricht sich davon eine interessante "Musik".
Erst später, so sagt Patterson, habe er begriffen, dass er zwar eine Methode erfunden habe, aber eben noch keine Musik."

Papier & Zigaretten, Ameisen & Kontrabass
Der Fluxus-Künstler Ben Patterson (1934-2016)
Von Stefan Fricke

Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014

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