Flüchtig

Moderation: Susanne Balthasar · 29.09.2013
Das Glück kann man nicht greifen, es ist flüchtig wie ein Nordlicht am Horizont. Wir blicken nach Wien, wo ein Pop-Up Hostel Startup-Wohnungen für Migranten anbietet. Wir prüfen am eigenen Leib wie therapeutische Kurzzeit-Tattoos zu einer blutigen Katharsis führen können. Wir spüren der Faszination temporärer Bierzeltbauten auf dem Oktoberfest nach. Und wir spüren einer epidemisch um sich greifenden Unsitte nach.
Ein Haus für alle Fälle - das Trust111 in Wien Ein Haus für alle Fälle - das Trust111 in Wien
Von Anna Masoner
Zwischennutzung gehört in Städten wie Berlin, Rotterdam oder Kopenhagen schon zum guten Ton. In Wien ist das Konzept allerdings noch recht unerprobt. Und das obwohl hier zehntausende Wohnungen und Geschäftslokale leer stehen und die Mietpreise klettern als gäbe es kein Morgen. Pionierarbeitet in Sachen Zwischennutzung leistet der Verein Trust 111, der ein ganzes leerstehendes Haus im 5. Wiener Gemeindesbezirk bespielt. Darin findet man nicht nur die üblichen Verdächtigen aus der Kreativszene, sondern auch eine Starterwohnung für Migranten.

Kick und Katharsis - Therapeutische Tattoos Kick und Katharsis - Therapeutische Tattoos
Von Andreas Main
Tätowierungen sind für die Ewigkeit gemacht. Oder auch nicht. Therapeutische Tattoos tun weh wie die Großen, halten aber nur einige Wochen. "Was möchtest Du loswerden?", fragt die Künstlerin Natascha Stellmach. Die Ängste, Sorgen, Zwänge bringt sie dann unter die Haut. Schmerz, Blut, keine Tinte. Mit den Narben heilen auch die Wunden in der Seele. Unser Autor hat es am eigenen Leib probiert. Und ist bereits Wiederholungstäter.

Stadt auf Zeit – die Bierzelt-Architektur auf dem Oktoberfest Stadt auf Zeit – die Bierzelt-Architektur auf dem Oktoberfest
Von Andi Hörmann
München gebärt eine Stadt in der Stadt. In nur drei Monaten. Jedes Jahr aufs Neue. Denn Oktoberfestzeit ist Festzeltzeit. Die Architektur dieser Wiesn-Stadt ist nicht auf Dauer angelegt. Trotzdem ‑ oder deswegen? ‑ haben die Bierzelte eine ganz eigene Ästhetik. Und hoch funktional sind sie außerdem: Immerhin sollen in nicht mal 3 Wochen allein in den 14 größten Zelten 6 Millionen Besucher verlustigt werden.

Phubbing Phubbing
Von Max von Malotki
Kennt jeder, mag niemand: Den Moment, in dem der Gegenüber mitten im Gespräch sein Smartphone zückt und meint, seine Aufmerksamkeit teilen zu können. Nur eine Sekunde natürlich! Muss nur kurz was checken, bin ganz da! Das ist keine Ausnahme, das ist ein globaler Missstand. In Australien hat sich bereits eine Kampagne gegen dieses "Phubbing" formiert.