Feminismus

In der Teilzeitfalle

07:23 Minuten
Eine Frau steht da und blickt in die Kamera. Sie stützt ihren linken Arm auf die Hüfte. Es ist die Journalistin Heike Kleen.
"Im Herzen bin ich natürlich Feministin", sagt die Journalistin Heike Kleen. © Eva Häberle
Heike Kleen im Gespräch mit Nicole Dittmer · 17.08.2021
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Das Leben zwischen feministischen Idealen und dem Alltag als Mutter ist manchmal ziemlich widersprüchlich. Die Journalistin Heike Kleen hat darüber das Buch "Geständnisse einer Teilzeitfeministin" geschrieben.
Nachdem die Journalistin Heike Kleen ihr erstes Kind bekommen und Elternzeit genommen hatte und anschließend Teilzeit in ihren Job zurückkehrte, bemerkte sie, dass sie in der "Teilzeitfalle" geraten war. "Ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht, was das für meine Rente bedeutet", räumt sie ein.

Wie feministisch ist das eigene Leben?

Damit verbunden war zudem die Frage, wie es um die Geschlechtergerechtigkeit in der deutschen Gesellschaft bestellt ist. Kleen blickte auf ihre Unzufriedenheit und die Widersprüche in ihrem Leben. Feminismus? Kinder?
"Ich habe gemerkt, ich kriege das nicht alles zusammen. Dann habe ich weiter darüber nachgedacht: Wie feministisch sind wir in der Gesellschaft und wie feministisch ist das eigene Leben?"
Ihre Überlegungen hat sie nun in dem Buch "Geständnisse einer Teilzeitfeministin" zusammengetragen. Sie versteht das Buch als Einladung, um über Ungerechtigkeiten zu diskutieren, etwa darüber, in welchen Konflikten vor allem Mütter und nicht so sehr die Väter stecken.

Feminismus und Freiheit

Die Selbstbezeichnung als "Teilzeitfeministin" sei dabei mit einem Augenzwinkern zu verstehen, sagt Kleen. Spielerisch wolle sie damit die Last und Strenge von dem Begriff nehmen: Sie sei lieber eine Teilzeitfeministin als gar keine, unterstreicht die Journalistin. Für sie bedeute Feminismus die Freiheit der Frau, das zu tun, was sie tun wolle – oder eben auch, es zu lassen.
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