Nach dem "abgespeckten" Lockdown und dem Lockdown "light" gibt es nun den "Brückenlockdown". Die von der Politik geprägten Wörter werden nicht ohne Hintergedanken genutzt: Sie dienen dazu, etwas zu verbergen oder abzumildern. Geht die Rechnung auf?
In der Debatte über Abtreibung plädiert die Journalistin Mithu Sanyal dafür, Bürgerinnen und Bürgern mehr Selbstverantwortung zuzutrauen. Auch sollten Schwangerschaftsabbrüche öfter thematisiert werden - in der Gesellschaft und im Medizinstudium.
Die Politik habe in der Pandemie Fehler gemacht, sagt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Daraus sollten wir für die Zukunft lernen und notfalls auch das Grundgesetz ändern.
Banksys Bilder zieren Häuserwände auf der ganzen Welt. In den 1980er-Jahren sorgten Richard Hambletons Schattenmänner an den Fassaden von New York für Aufsehen. Eine Ausstellung in München zeigt Ikonen der Straßenkunst.
Der Philosoph Stefan Gosepath warnt davor, Menschen mit vollständigem Impfschutz gegen das Coronavirus zu weitreichende Freiheiten zu versprechen. Das gefährde die Solidarität in der Gesellschaft. Zunächst gelte es, die dritte Welle einzudämmen.
Der DEFA-Film "Die Legende von Paul und Paula" machte Angelica Domröse berühmt. Später beteiligte sie sich sich an den Protesten gegen die Biermann-Ausbürgerung und musste die DDR verlassen. Jetzt feiert die Schauspielerin ihren 80. Geburtstag.
Mit dem Slogan "Raus aufs Land" oder "Lumbung Calling" will das Künstlerkollektiv "ruangrupa" sämtliche Probleme der Zeit lösen. In einer Gesprächsreihe stellt es sein erstes Thema für die documenta 15 vor: nachhaltige Dorfgemeinschaften.
Obwohl der nationalsozialistische Terror in Griechenland besonders brutal war, wird er in Deutschland kaum thematisiert. Eine Initiative der Grünen will das nun ändern. Die langjährige Abgeordnete Hilde Schramm begrüßt die Forderungen.
Der Architekt Philip Johnson war ein bedeutender Vertreter der US-amerikanischen Moderne und Postmoderne, aber er gilt auch als Antisemit und Nazi-Sympathisant. Nun fordern Kulturschaffende, dass sein Name aus dem New Yorker MoMA getilgt wird.
Christopher Lehmpfuhl hat den Wandel des Schlossplatzes in Berlin zwischen 2008 und 2020 in Ölbildern festgehalten. Dabei wollte er anfangs nur ein einzelnes Bild malen, erzählt der Künstler. Passanten sprechen ihn bei der Arbeit häufig an.
Das Museum M+ in Hongkong soll ein Aushängeschild der Stadt werden. Doch noch vor der Eröffnung ist von Zensur die Rede. Die Veränderungen im politischen Klima der Stadt berührten auch die Kunstszene, sagt die Journalistin Ruth Kirchner.
„Lovemobil“ ist ein hochgelobter Dokumentarfilm über Straßenprostitution. Dann kam heraus, dass Szenen nachgestellt sind. Dass dies nicht kenntlich gemacht wurde, sei ein großer Fehler, sagt Daniel Sponsel, Leiter vom Dokumentarfilmfestival München.
Ist es den Bürgerinnen und Bürgern zumutbar, selbst zu entscheiden, ob sie sich mit Astrazeneca impfen lassen? Auch wenn das Risiko nicht abschließend geklärt ist? Ja, sagt der Philosoph Adriano Mannino. Wichtig sei jedoch: den Schaden abwägen.
Der US-Bundestaat New York will durch die Legalisierung von Cannabis strukturellen Rassismus bekämpfen. Doch das sei nur vorgeschoben, meint Korrespondent Peter Mücke.
Das "Tolerance Poster Project" der Designer-Legende Mirko Ilić kommt zum ersten Mal nach Deutschland. Die Plakataktion will aufrütteln, bleibt aber im sauberen München maximal harmlos, meint Tobias Krone.
Gegen den Hass im Internet hat sich nun ein Thinktank gegründet. Das CeMAS soll ein Frühwarnsystem werden, das sich Strategien überlegt, bevor die Radikalisierung zu gefährlich wird. Das sei dringend notwendig, sagt Mitgründerin Pia Lamberty.
Bausünden ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr Werk - jetzt hat die Architekturhistorikerin Turit Fröbe einen Bildband über Scheußlichkeiten an Eigenheimen veröffentlicht: "Eigenwillige Eigenheime". Sie findet: Auch solche Entgleisungen haben Charme.
In Dubai findet eine der wichtigsten Kunstmessen im Nahen Osten statt - trotz Corona. Es seien weniger Galerien und die Qualität der Kunst geringer als gewöhnlich, sagt Journalistin Sabine Vogel. Die nächsten Events stehen aber bereits auf dem Plan.
Der Fotograf Lois Hechenblaikner entdeckt bei einer Ausstellung Gästekarteikarten eines historischen Schweizer Luxushotels. Er veröffentlicht sie als Buch. Seine Recherchen würfen ein neues Licht auf den Umgang mit Juden in der Schweiz, sagt er.
Das Metropolitan Museum of Art in New York widmet Alice Neel eine große Ausstellung. Die Künstlerin gilt heute als eine der wichtigsten amerikanischen Porträtmalerinnen des 20. Jahrhunderts. Doch die Anerkennung kam sehr spät.
Ein Mann in Frauenkleidern ist das personifizierte Böse im neuen "Tatort" aus Wien. Dabei wird das Hin und Her zwischen den Geschlechtern als Wurzel allen Übels gefasst. Warum diese Figur problematisch ist, erklärt der "Tatort"-Experte Matthias Dell.
„Lovemobil“ ist ein hochgelobter Dokumentarfilm über Straßenprostitution – bis sich herausstellt, dass wesentliche Szenen nachgestellt sind. Der Radiojournalist Ingo Kottkamp plädiert dafür, den Fall nicht zu skandalisieren.
Ein Kunstwerk wird in der Regel einem Künstler zugeschrieben. Dass dabei vielfältige Prozesse der Zusammenarbeit ausgeblendet werden, macht eine Ausstellung der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig sichtbar.
Als Teenager führte Bertrand Tavernier Buch über seine Lieblingsfilme. Später machte er seine Begeisterung zur Lebensaufgabe: Er wurde einer der bedeutendsten Regisseure des französischen Kinos. Nun ist der Franzose gestorben.
Der Zeichentrickfilm "Josep" erzählt von dem katalanischen Maler Josep Bartolí, der vorm Franco-Regime floh und in Frankreich interniert wurde. Die Animation orientiert sich an den Zeichnungen, die Bartoli selbst im Lager machte.