Fachkräftemangel ist "beachtenswertes Problem"

Die Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Heike Maria Kunstmann, hat einen erheblichen Mangel an Fachkräften beklagt. Einer aktuellen Umfrage zufolge würden 60.000 fehlende Ingenieure gemeldet, sagte Kunstmann im Deutschlandradio Kultur.
Insgesamt seien 120.000 offene gewerbliche Stellen gemeldet. Kunstmann geht von real 240.000 offenen Stellen aus, da nur jede zweite offene Stelle gemeldet würde. Die sei ein "beachtenswertes Problem", so Kunstmann. Bereits jedes siebte Unternehmen beklage Produktionsbehinderungen infolge des Fachkräftemangels im Ingenieursbereich.

Um den Mangel an Arbeitskräften zu beheben, fordert Kunstmann auch die Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Fachkräfte. "Nachdem wir in einer globalisierten Wirtschaft arbeiten, müssen wir auf jeden Fall unsere Märkte weiter öffnen für die Mitarbeiter aus den neuen EU-Staaten, aber ganz genauso natürlich auch für Zuwanderer aus Drittländern. ... Da müssen wir uns bewegen, sonst werden wir langfristig nicht mehr mitspielen können im globalen Wettbewerb".

Zudem sei die Ausbildung um 20 Prozent gesteigert worden, so Kunstmann. Dennoch habe man den Beschäftigungsrückgang der letzen zehn Jahre in der Industrie noch nicht aufgeholt. In der Weiterbildung gebe es einen Nachholbedarf. Einen Wandel sieht Kunstmann in der Einstellung gegenüber Älteren. Gerade das Know-how der Älteren finde zunehmend Aufmerksamkeit. Zudem sollten gerade Jugendliche ihre Möglichkeiten einer Ausbildung in der Metall- und Elektronindustrie erkennen. "Es gibt einfach noch zu wenig Interessenten, gerade bei den Mädchen, die sich für unsere Jobs interessieren."