"Exit Marrakech"
Von Anke Leweke · 23.10.2013
Nach ihrem Oscarfilm "Nirgendwo in Afrika" erzählt Regisseurin Caroline Link nun erneut eine Geschichte in Afrika. "Exit Marrakech" ist die Story einer nicht gelebten Vater-Sohn Beziehung, die in Marokko spielt. Allerdings: Das Land bleibt dabei lediglich Kulisse.
In "Exit Marrakech" erzählt die Oscarpreisträgerin Caroline Link von der Wiederbegegnung eines siebzehnjährigen Sohnes mit seinem Vater. Der von Ulrich Tukur gespielte Theaterregisseur Heinrich hatte nie viel Zeit für seinen Sprössling, dessen Mutter er früh verließ. Nun inszeniert er in Marokko und Ben (Samuel Schneider) besucht ihn - zwei Fremde stehen sich in der Fremde gegenüber. Zwei Menschen, die völlig unterschiedlich mit der neuen Umgebung umgehen und dabei keine Gemeinsamkeit finden: Heinrich lebt in seiner Kunstwelt, mag Hotels und Swimmingpools, wo er Paul Bowles' Marrokkoromane liest, Ben will das Land und die Menschen kennen lernen. Er büchst aus, reist mit einer jungen schönen Prostituierten in deren Heimatort. Aber bevor es zu Konflikten kommen kann, verabschiedet sich die junge Frau aus der Handlung.
Seine Spannung bezieht der Film aus Bens Diabeteskrankheit, die Heinrich letztlich zwingt, die Suche nach seinem Sohn aufzunehmen. Alte Konflikte und Probleme kommen vor der exotischen Kulisse wieder zum Vorschein. Und tatsächlich bleibt das Land eine Kulisse, wenn auch eine schön gefilmte.
Postkartengleich wird das mächtige Panorama des Atlasgebirges eingefangen, das bunte Treiben in den Städten wirkt hingegen seltsam pittoresk, und man wird das Gefühl nicht los, dass vorher eine Putzkolonne durch die Straßen gezogen ist. Wie abgestellt wirken Carolines Figuren in der wüstenähnlichen Landschaft und in den labyrinthischen Gassen der Provinzstädte, während das, was sie miteinander austragen, im Klischee stecken bleibt und das unaufhaltsam auf Versöhnung zusteuernde Drehbuch mächtig knirscht.
Seine Spannung bezieht der Film aus Bens Diabeteskrankheit, die Heinrich letztlich zwingt, die Suche nach seinem Sohn aufzunehmen. Alte Konflikte und Probleme kommen vor der exotischen Kulisse wieder zum Vorschein. Und tatsächlich bleibt das Land eine Kulisse, wenn auch eine schön gefilmte.
Postkartengleich wird das mächtige Panorama des Atlasgebirges eingefangen, das bunte Treiben in den Städten wirkt hingegen seltsam pittoresk, und man wird das Gefühl nicht los, dass vorher eine Putzkolonne durch die Straßen gezogen ist. Wie abgestellt wirken Carolines Figuren in der wüstenähnlichen Landschaft und in den labyrinthischen Gassen der Provinzstädte, während das, was sie miteinander austragen, im Klischee stecken bleibt und das unaufhaltsam auf Versöhnung zusteuernde Drehbuch mächtig knirscht.
Deutschland 2013, Regie: Caroline Link, Darsteller: Ulrich Tukur, Samuel Schneider, Hafsie Herzi, 117 Minuten, FSK: freigegeben ab sechs Jahren
Filmhomepage "Exit Marrakech"
Links auf dradio.de:
Die Geschichte eines Ausbruchsversuchs - Caroline Link über über ihren neuen Film "Exit Marrakech"
Gefahr und Verheißung in der Wüste - Neu im Kino: "Exit Marrakech" von Caroline Link