Existenzialistisches Hörspiel nach Jean-Paul Sartre

Der Ekel

Der Schriftsteller Jean Paul Sartre in seinem Büro im Jahr 1964
Der Schriftsteller Jean Paul Sartre in seinem Büro im Jahr 1964 © picture-alliance / Leemage
Nach dem gleichnamigen Roman von Jean-Paul Sartre · 27.09.2020
Antoine Roquetin übermannt plötzlich der Ekel. Zuwider ist ihm alles, was ihm tagtäglich begegnet. Jean-Paul Sartres Roman über die menschlichen Freiheit – und die Sinnlosigkeit der Existenz.
"Der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein." Mit dieser Grunderfahrung befasst sich Sartres Roman "Der Ekel", erschienen 1938. Antoine Roquentin lebt darin in selbst gewählter Einsamkeit und beschäftigt sich mit der Abfassung einer historischen Biografie. Gleichzeitig registriert er in seinem Tagebuch die Veränderungen, die während dieser Zeit in ihm selbst vorgehen. Zunächst erfasst ihn das Gefühl, nicht mehr frei zu sein, sondern eingeschlossen in die erstarrte Welt der Dinge. Die nächste Erkenntnis betrifft die Struktur der Zeit: "Die Vergangenheit existiert nicht." Roquentin gibt daraufhin seine historischen Studien auf. Zuletzt erscheint ihm seine eigene Existenz als fragwürdig, ja überflüssig. Freudlosigkeit und Ekel sind die Folge.

Der Ekel
Nach dem gleichnamigen Roman von Jean-Paul Sartre
Übersetzung: Heinrich Wallfisch
Bearbeitung: Barbara Bray
Regie: Walter Knaus
Mit: Heide Joram, Joachim Schweighöfer, Hans-Helmut Sievert, Sonja Karzau, Peter Lühr, Jürgen Goslar, Karin Fränkel-Devaux, Margarete Carl, Alfred Böckel, Maria Madlen Madsen, Luise Lindt, Lieselotte Bettin, Heinz Stoewer, Werner Xandry, Reinhard Zobel
Produktion: HR 1962
Länge: 81'00

Jean-Paul Sartre, geboren 1905 und gestorben 1980 in Paris, war ein französischer Romancier, Dramatiker, Philosoph und Publizist. Er gilt als Vordenker und Hauptvertreter des Existenzialismus und zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Philosophische Schriften u.a. "Das Sein und das Nichts" (1943), "Ist der Existentialismus ein Humanismus?" (1945). Hörspielbearbeitungen u.a. "Geschlossene Gesellschaft" (BR 1950), "Das Spiel ist aus" (RIAS Berlin 1961), "Die schmutzigen Hände" (WDR 1980).