Ex-Fußballprofi Benjamin Adrion

Vom Fußballer zum Wasser-Aktivisten

Benjamin Adrion, Gründer der Trinkwasserinitiative Viva con Agua und ehemaliger Profifußballer des FC St. Pauli
Benjamin Adrion, Gründer der Trinkwasserinitiative Viva con Agua © Christian Charisius / dpa
Moderation: Klaus Pokatzky  · 10.07.2018
Sauberes Wasser steht allen Menschen zu, findet der ehemalige FC-St.-Pauli-Profi Benjamin Adrion. Er gründete 2005 die Initiative "Viva con Agua". Inzwischen sollen weltweit 2,5 Millionen Menschen von der Wasserinitiative profitiert haben.
Bei einem Trainingslager auf Kuba war ihm die schlechte Wasserversorgung aufgefallen. Damals kam Benjamin Adrion auf die Idee, eine Initiative für sauberes Trinkwasser zu gründen: "Viva con Agua". In seiner Heimatstadt Hamburg suchte er dann nach Mitstreitern. Aus der Stadtteilinitiative ist mittlerweile ein Netzwerk mit mehr als 10.000 ehrenamtlichen Unterstützern geworden, auch außerhalb Deutschlands.
Bei seinen Reisen um die Welt, stellte er fest, dass es Länder gibt, wo die Versorgung mit Wasser noch viel katastrophaler als in Kuba ist. Kuba aber habe ihn in anderer Hinsicht inspiriert, weil die Menschen dort zwar viele Schwierigkeiten hätten "und trotzdem so eine riesengroße Lebensfreude ausstrahlen". Das sei eine Inspiration, die bis heute für seine Organisation wichtig sei. "Viva con Agua" lebt davon, das soziale Engagement zu verbinden mit einem guten Gefühl. Bei uns soll soziales Engagement Spaß machen und nicht mit einem schlechten Gewissen oder einem erhobenen Zeigefinger daher kommen."

Die Fans des FC St. Pauli und das Projekt

Seit Benjamin Adrion 2008 seine Profi-Karriere beendete, widmet er sich mit voller Kraft und vielen Ideen dem Hilfsprojekt. Dabei komme ihm bis heute seine enge Verbindung mit dem FC St.Pauli zu Gute, "weil wir von Anfang an diese Fans, dieses Umfeld, diese Strahlkraft des Vereins mit an Bord hatten". Zu den Fans gehören auch Musiker wie "Bela B" oder "Fettes Brot", die sich von Anfang an für "Viva con Agua" engagierten. Inzwischen sind auch Rapper wie Marteria, Die Fantastischen Vier oder Die Ärzte dabei. Auf zahlreichen Konzerten und Festivals werden Pfandbecher gesammelt und der Erlös an das Hilfsprojekt gespendet. Dabei sei schon eine halbe Millionen Euro zusammen gekommen, berichtet Benjamin Adrian.
Alle Erlöse kommen Trinkwasser-Projekten der Welthungerhilfe zugute, u.a. auf Kuba, in Brasilien, Uganda, Äthiopien und dem Sudan. Über 2,5 Millionen Menschen konnten bisher damit erreicht werden.

Jedes Projekt mit seinen ganz eigenen Problemen

Bei der Arbeit vor Ort sei es immer wichtig, nicht wie " ein UFO dort zu landen" und genau zu schauen, was gebraucht werde sowie die Menschen dort einzubeziehen "dass man immer schaut, was ist vor Ort tatsächlich passend an Maßnahmen und häufig sind es Brunnen oder Quelleinfassungen oder Regenauffangsysteme". Dabei gehe es immer auch um Sanitärversorgung und Hygiene, damit das Wasser bis es getrunken wird, nicht verschmutze.
Inzwischen gibt ist auch ein eigenes "Viva con Agua"-Mineralwasser: "leise", und "laut".
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