Evangelische Popakademie

Grooven für den Herrn

Der Schatten von Gospelsängerinnen und Sängern.
In den USA ist Gospel in Kirchen verbreitet. Kommt die Popmusik nun auch in deutsche Gemeinden? © AFP / Flippo Monteforte
Hartmut Naumann im Gespräch mit Andreas Müller · 05.01.2016
Kirche und Popmusik - wie passt das zusammen? Dem ehemaligen Kirchenmusikdirektor und jetzigen Pop-Professor Hartmut Naumann ganz gut. An seiner neuen Akademie sollen Studierende lernen, wie man Gottesdienste mit Heavy Metal, Blues und Funk aufwertet.
An der Evangelischen Popakademie sollen Studenten ab dem Wintersemester 2016 lernen, wie man Jazz, Rock und Pop in Gottesdienste einbringt. Einer der Professoren ist der ehemalige Kichenmusikdirektor der Nordkirche für Popularmusik, Hartmut Naumann. Er gehe an einem zunehmenden Bedarf an sogenannter Sacropopmusik aus, sagte Naumann im Deutschlandradio Kultur.
Was evangelische Popmusik ausmacht
"Die Menschen formulieren das immer stärker, dass sie musikalische Elemente, die sie aus ihrem alltäglichen Leben kennen und die ihnen was Wert sind, die sie schätzen, Musik, die sie berührt - dass diese Musik auch in der Kirche vorkommt." Es gehe auch darum, dass man "die Vielfalt der musikalischen Kirche erweitert", so Naumann weiter. Gute evangelische Popmusik habe "eine stilistische Vielfalt, die geht von Latin über Heavy Metal bis zur Popballade und vielleicht Blues und Funk".
Die Popakademie orientiere sich in ihrem Angebot "an den Studiengängen der klassischen Kirchenmusik, die es bisher auch schon gibt". Die Fächer selbst werden aber an popmusikalische Inhalte und Instrumente angepasst. Statt im Hauptfach Orgel sollen an der Evangelischen Popakademie Gitarre und Klavier unterrichtet werden. "Die Leute lernen dann entsprechende Popgrooves in unterschiedlichen Stilistiken." Erste Interessenten hätten sich schon gemeldet. Er hoffe auf "Wäschekörbe voll Bewerbungen", so Naumann.