"European Elvis Festival" in Bad Nauheim

Er lebt!

European Elvis Festival in Bad Nauheim - Fans tanzen - natürlich Rck'n'Roll
European Elvis Festival in Bad Nauheim - Fans tanzen - natürlich Rck'n'Roll © imago stock&people
Ludger Fittkau im Gespräch mit Moderator Vincent Neumann · 21.08.2017
10.000 Fans sind nach Bad Nauheim gekommen. 10.000 Zeugen also für einen Fakt, den nur Dummköpfe bestreiten können: Elvis lebt! Zum Beweis für diesen Fakt rocken, rütteln und schütteln sich tausende alljährlich durch Bad Nauheim. Hier war der King als Soldat.
Elvis lebt – das weiß eigentlich jeder, obwohl sich in der vergangenen Woche ja bereits zum 40. Mal sein Todestag gejährt hat. Und zu einem deutschen Memphis hat sich mittlerweile das hessische Städtchen Bad Nauheim etabliert. Diejenigen Fans aus Deutschland, die in den letzten Tagen nicht an den Mississippi gepilgert sind, um dort mit 80.000 weiteren Menschen an einem Fackelzug zu Ehren des King of Rock'n'Roll teilzunehmen, treffen sich eben dort, wo Elvis Presley einige Jahre lang als US-Soldat stationiert war, beziehungsweise in dem Ort, in dem er seinerzeit gelebt hat, während Elvi bei seiner Panzerdivision in Friedberg stationiert war. Auch in diesem Jahr, zum 40. Todestag, haben sich dort wieder Tausende zum "European Elvis Festival" getroffen.
Das große Zentrum von Bad Nauheim als Pilgerort für Elvisfans ist das Hotel Grunewald, berichtet Deutschlandfunk-Kultur-Reporter Ludger Fittkau. Hier lebte Elvis einst. Neben dem Hotel stehe nun ein Gedenkstein, zu dem all die Elvisfans hinwollten, beschreibt Fittkau.

Eintauchen in ein Gefühl der Vergangenheit

"Man muss sich vorstellen, dass die Leute hier in ein Gefühl der Vergangenheit eintauchen", berichtet Fittkau: "Und viele hier auch Freiheitsgedanken entwickeln." Und Fittkau sagt, er habe dort auf dem Festival viele Frauen getroffen, die in ihrer Elvisverehrung nun endlich so einiges nachholen könnten, weil sie in ihrer Jugend es nicht so leicht gehabt hätten, ihre Elvis-Verehrung vor ihren Eltern und Bekannten auch wirklich zeigen zu können. Und Fittkau sagt über die Fans in der Stadt: "Man hat schon auch das Körpergefühl aus den 60ern hier wieder gesucht."
Viele der angereisten Elvis-Fans würden abwinken, wenn die Rede auf Trump kommt. Das ein sei die Enttäuschung über die Gegenwart, das andere aber die ebenso große grundsätzliche Verehrung der Vergangenheit, also der Zeit, als mit den Amerikanern der Rock'n'Roll nach Deutschland kam - und mit ihm Elvis: "Wir wollen uns an diese Geschichten erinnen, als die Eltern eben Kontakt hatten mit den Befreiern, den Amerikanern, die da kamen, den amerikanischen GIs."
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