EU-Initiative "Smart anything everywhere"

Der Mittelstand und die dritte Welle der Vernetzung

Querschnitt eines elektronischen Hauses: Immer mehr Objekte werden auch für Anwendungen im Alltag miteinander vernetzt.
Querschnitt eines elektronischen Hauses: Immer mehr Objekte werden auch für Anwendungen im Alltag miteinander vernetzt. © imago / Ikon Images
Von Gabi Schlag und Benno Wenz · 14.03.2017
Beim "Internet der Dinge" liegen die großen Konzerne vorne: Während sie viel Geld in die technische Vernetzbarkeit ihrer Produkte stecken, hängen kleine und mittelständische Unternehmen hinterher. Eine EU-Initiative will das jetzt ändern.
Eine Heizung, die Raum- und Wetterdaten analysiert, für individuell angepasste Temperaturen sorgt, Wartungsbedarf an den Hersteller meldet und über das Smartphone gesteuert werden kann. Eine GPS-fähige Gehhilfe mit Sensoren, die erkennt, wenn der Nutzer stürzt und Hilfe ordert - nur zwei Beispiele für die schöne smarte und vernetzte Welt. Immer mehr Geräte, Maschinen und Gegenstände, mit denen wir uns im Alltag umgeben, sammeln und verarbeiten Daten, sind miteinander verbunden.

Große Konzerne im Vorteil

Das Internet der Dinge, "internet of things" oder kurz IoT, wird als dritte Welle der Vernetzung bezeichnet: Erst wurden durch das Internet die Computer vernetzt, dann durch die sozialen Netzwerke die Menschen. Jetzt erfolgt die Vernetzung der Dinge. Große Konzerne investieren viel Geld in die Entwicklung dieser Technik und statten ihre Produkte entsprechend aus.
Welches weniger große Unternehmen kann da mithalten? Wie kann man kostengünstig smarte Produkte in kleiner Stückzahl produzieren?

Start-ups arbeiten an Lösungen für die Kleineren

Die kleinen und mittelständischen Betriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, im Bau- und Gastgewerbe erzielen sie 85 Prozent des Gesamtumsatzes. Vor dem Internet der Dinge scheinen sie jedoch zu stehen, wie das Kaninchen vor der Schlange, hilflos und paralysiert. Verpasst der Mittelstand - gern als Herz oder Motor der deutschen Wirtschaft bezeichnet - die Zukunft?
Allmählich eröffnen sich Möglichkeiten: Start-ups suchen nach kostengünstigen Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen. Und die EU hat mit "Smart anything everywhere" ein Programm für den Mittelstand aufgelegt. (hum)
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