Erster "Tag der Trinkhallen" in NRW

Kleine Buden mit großer Bedeutung

Kioskbesitzer Andreas Kontny posiert am 15.08.2016 in Kontny's Kiosk in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen). Am 20.08.2016 soll am 1. Tag der Trinkhallen mit Auftritten von Künstlern die Buden-Kultur im Ruhrgebiet gefeiert werden.
Kioskbesitzer Andreas Kontny sitzt zum ersten "Tag der Trinkhallen" in seinem Kiosk in Mülheim. © picture alliance / dpa / Marcel Kusch
Kurt Wettengl im Gespräch mit Ute Welty · 20.08.2016
Kiosk, Späti oder Trinkhalle - vor allem aus Großstädten sind die Buden nicht wegzudenken. Ein wichtiges Stück Alltagskultur, sagt der Historiker Kurt Wettengl. Im Ruhrgebiet werden sie nun mit einem eigenen Tag gewürdigt, und das hätten sie ganz und gar verdient.
Niemand nimmt sie so richtig wahr und doch würde ohne Kioske und Trinkhallen in vielen Städten etwas fehlen. Nicht nur weil man dort Zeitungen, Zigaretten, Getränke und Süßigkeiten bekommt, sagt der Historiker Kurt Wettengl. Sondern auch, weil es sich um Ort mit einer ganz besonderen Art der Kommunikation handelt.

Intimität zwischen Betreiber und Kunde

Zwischen Betreiber und Kunde herrsche eine gewisse Intimität, so Wettengl im Deutschlandradio Kultur. "Das kommt sehr stark durch das immer noch weit verbreitete Schiebefenster oder durch die Luke, durch die sich beide vor der Theke wie hinter der Theke etwas beugen." Dadurch entstehe "ein Raum der Vertrautheit".
Indem das Ruhrgebiet jetzt den Tag der Trinkhalle feiere, werde die historischer Bedeutung der Trinkhallen gewürdigt. "In der Tat war ja das Ruhrgebiet eine der ersten Regionen, ehemalige Industrieregion, in der die Kioske am Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommen sind." Insofern sei es "schon richtig daran zu erinnern".

Finden Sie hier das Programm und weitere Infos zum "1. Tag der Trinkhallen".

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