Endstation Exil

Von Renate Beckmann · 21.12.2008
Im Oktober 1945 ruft die große amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press Lion Feuchtwanger in Pacific Palisades, Kalifornien, an. Er soll als Beobachter exklusiv
vom Kriegsverbrecherprozess in Nürnberg berichten. Seit zwölf Jahren lebt Feuchtwanger als staatenloser jüdischer Emigrant im Exil, zuerst in Frankreich, dann in den USA.

Immer hoffte er auf eine Heimkehr nach Deutschland. Feuchtwanger bittet um zwei Tage Bedenkzeit. Er konsultiert Freunde des Exils: Heinrich Mann und Bertolt Brecht. Sie drängen ihn zu reisen. Doch Feuchtwanger lehnt ab, schiebt Arbeit vor. Was hält ihn im Exil? Braucht er die Ruhe, um sein Werk zu vollenden? Fürchtet er das Wiedersehen mit den zerstörten Städten, den geschlagenen Menschen in der Heimat? Deutschland hat er nicht wiedergesehen.