Krimiautorin Birgit Lohmeyer

Wie trotzen Sie den Rechtsextremen in Ihrem Dorf?

Birgit Lohmeyer steht am 13. August 2015 vor den Resten ihrer verbrannten Scheune in Jamel.
Birgit Lohmeyer steht am 13. August 2015 vor den Resten ihrer verbrannten Scheune in Jamel. Die Polizei geht von rechtsextremistisch motivierter Brandstiftung aus. © picture alliance / dpa / Jens Büttner
Moderation: Gisela Steinhauer · 29.10.2015
Trotz zahlreicher Einschüchterungsversuche: Die Krimiautorin Birgit Lohmeyer bleibt gemeinsam mit ihrem Mann Horst in Jamel wohnen, das als ausgemachtes Nazidorf gilt. Warum sie auch nach einem Brandanschlag nicht aufgibt, verrät sie uns im Gespräch.
Birgit Lohmeyer hat ein Faible für menschliche Abgründe. Das könnte nicht nur erklären, warum die Schriftstellerin vor allem Kriminalromane schreibt, sondern auch, warum sie gemeinsam mit ihrem Mann seit über zehn Jahren in dem kleinen Ort Jamel in Mecklenburg-Vorpommern ausharrt. Jamel gilt als ausgemachtes Nazidorf.
Von den wenigen Dutzend Einwohnern ist ein Großteil offen rechtsextrem, Besucher wurden lange Zeit von dem Schriftzug "Dorfgemeinschaft Jamel. Frei – sozial - national" begrüßt. Trotz zahlreicher Einschüchterungsversuche wehrt sich das Künstlerehepaar Lohmeyer standhaft, aus dem Ort vertrieben zu werden.Es veranstaltet jährlich ein großes Rockfestival, betreibt Bildungsarbeit in Schulen und Vereinen und hält Vorträge über Rechtsextremismus.
Wie trotzt Birgit Lohmeyer den Rechtsextremen in ihrem Dorf? Warum ist sie froh, dass es in ihrem Ort keine Kneipe und keinen Dorfladen gibt? Kann sie nach dem Brandanschlag nachts noch ruhig schlafen? Warum tauchen Jamel und seine Bewohner nicht in ihren Kriminalromanen auf? Und wieso hat sie die Sorge vor einem Burnout zur Schriftstellerei gebracht? Hören Sie die Antworten im Gespräch.
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