EKD-Ratsvorsitzende: Künstliche Intelligenz nicht verteufeln

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, hat dafür plädiert, Programme wie ChatGPT nicht zu verteufeln. "Künstliche Intelligenz kann echten Fortschritt bringen", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, denn überall, wo sie menschliches Handeln unterstütze und optimiere, sei sie sinnvoll. Sobald Künstliche Intelligenz jedoch menschliches Handeln ersetze, werde es schwierig, "weil dann die Seele fehlt", so die Theologin weiter. "Künstliche Intelligenz kann nicht lieben; sie kann sich nicht einfühlen, kann kein Verständnis zeigen." Diese sogenannten weichen Faktoren seien aber für das menschliche Leben entscheidend. Auf die Frage, ob sie Seelsorgern empfehlen würde, Predigten von Künstlicher Intelligenz schreiben zu lassen, antwortete Kurschus: "Jede gute Idee, jeder kluge theologische Gedanke ist hilfreich. Egal, woher sie kommen. Aber sie müssen durchs eigene Herz gehen. Alles, was ein geistlicher Mensch von sich gibt, muss zuvor zu seiner eigenen Herzenssache werden. Nur dann wird es andere Menschen ansprechen und erreichen."