Eine Wanderung durch Stile und Tonarten

Gast: Jascha Nemtsow, Moderation: Julia Smilga · 03.04.2011
Mit den 24 Préludes (1934) wollte Schostakowitsch sein eigenes pianistisches Repertoire erweitern. Er orientierte sich dabei an den Préludes-Zyklen von Debussy, Busoni, Skrjabin und Rachmaninow, vor allem aber an den gleichnamigen Stücken von Chopin, die durch sämtliche Tonarten führen.
Eine geringere Rolle für op. 34 spielte das Vorbild Bachs, an dessen "Wohltemperiertes Klavier" Schostakowitsch zwei Jahrzehnte später, mit seinen Präludien und Fugen op. 87, anknüpfte. Im Vergleich zum "strengen" Stil dieses Zyklus' muten die frühen Préludes frei und spontan an, tragen sie phantasieartig-improvisatorische Züge. Eben darin liegen auch die besonderen Herausforderungen für die Interpreten, von denen Julia Smilga einige präsentieren wird. Ihr Studiogast, der Pianist Jascha Nemtsow, hat Schostakowitschs Préludes – neben denen von Vsevolod Zaderatsky – jüngst auf CD eingespielt.