Eine Lange Nacht über Bibliotheken

Erwarte das Unerwartete

Eine Frau tanzt auf einem Stapel von Büchern mitten in einer Buchhandlung.
Verliehen wird der Preis der Leipziger Buchmesse am 21. März in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung. © imago / fStop Images/ Sven Hagolani
Von Beate Ziegs · 10.08.2019
Regale weichen Servern, Bücher werden digitalisiert. Sowohl die öffentlichen als auch die wissenschaftlichen Bibliotheken stecken in einem gewaltigen Transformationsprozess. Doch allen Unkenrufen zum Trotz sind Bibliotheken höchst erfolgreiche Einrichtungen.
Die Besucherzahlen der Bibliotheken übertreffen die von Theatern oder Museen und liegen sogar noch weit vor den Fußballstadien. Als sogenannte Dritte Orte stehen sie jedermann offen und bieten einen nicht-kommerziellen Raum für das Miteinander verschiedenartiger Kulturen. Sie spielen damit eine bedeutende Rolle in der westlich geprägten liberalen Demokratie.
Und so steht tatsächlich nicht das Buch im Mittelpunkt, sondern der Mensch als Nutzer und Mitgestalter dieses Raums. Dieser Ansatz ist allerdings nicht neu, wie ein Blick zurück in die jahrtausendalte Geschichte der Bibliothek zeigt. Schon immer ging es um die Vermittlung von Wissen, nicht um das Hüten des Mediums, auf dem dieses Wissen gespeichert ist.

Herausforderung und Chance

Dass dieser Auftrag von Jahrhundert zu Jahrhundert, von Kultur zu Kultur einem steten Wandel unterliegt, versteht sich von selbst. So sehen die Gesprächspartner dieser Langen Nacht den Transformationsprozess überwiegend nicht als Krise, sondern als Herausforderung und Chance - und wagen einen durchaus optimistischen Blick in die Zukunft.
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