Eine Lange Nacht über Bossa Nova

Eine musikalische Revolution aus Brasilien

Ein Mann sitzt mit schwarzem Hemd und heller Hose auf einem Stuhl und hält eine Guitarre. Neben ihm stehen Tänzerinnen.
Der Hauptdarsteller des Bossa Nova: Der Sänger João Gilberto am Rande eines Auftritts in Rom. © Imago / ZUMA / Keystone
Von Karl Lippegaus · 16.11.2019
Es ist die Musik Brasiliens: der Bossa Nova. Populär und doch auch mehrdimensional. Viele Stücke sind in Deutschland kaum bekannt - also ein gute Gelegenheit, sich den raffinierten Rhythmen und poetischen Texten zu widmen.
Musik kann ein guter Weg sein, um in die Psyche eines unbekannten Landes vorzudringen. Der Bossa Nova war in ästhetischer Hinsicht seelenverwandt mit der Nouvelle Vague der Franzosen. Wenn der Sänger und Gitarrist João Gilberto (1931-2019) der Hauptdarsteller dieser neuen Musik war, könnte man Antonio Carlos Jobim (1927-1994) als den Regisseur bezeichnen.
Von Jobim, dem nach Heitor Villa-Lobos wichtigsten Komponisten Brasiliens im 20. Jahrhundert, kamen die meisten der heute weltbekannten Songs. Alles begann 1958, als ein damals unbekannter Gitarrist namens João Gilberto "Chega de Saudade" aufnahm. Diese zwei Minuten lösten eine musikalische Revolution aus.
Selten war populäre Musik so multidimensional, so raffiniert konstruiert und mit poetischen Texten kombiniert. Die Lange Nacht präsentiert neben den Klassikern zahlreiche längst vergriffene Raritäten, die auch Jahrzehnte später frisch und intelligent klingen.

Die letzten Romantiker
Eine Lange Nacht des Bossa Nova
Von Karl Lippegaus
Regie: der Autor
(Wdh. v. 27./28.01.2007)

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