Ein Reihenhaus-Blues im Schlagertakt

Das ganz, ganz große Glück

Das Gesangsduo Cindy und Bert bei deinem Auftritt in der Sendung Hitparade von 1975.
Cindy und Bert waren ein prominetes Gesangsduo in den 1970er Jahren. © imago / United Archives
Von Martin Becker und Tabea Soergel · 27.10.2019
Irgendwann ist es leer: das Reihenhaus der Kindheit. Was bleibt, ist die Musik. Denn in jedem Raum liefen deutsche Schlager. An jedem Lied hängt eine Erinnerung, die Texte bringen bei allem Kitsch etwas zum Schwingen. Die Deutschen und ihr ganz, ganz großes Glück zum Mitschunkeln: Wie konnte es überhaupt dazu kommen?
Das Reihenhaus war der Lebenstraum vieler Westdeutscher. In den Häuser tönten die Schlager, in der Waschküche, im Badezimmer, auf der Terrasse.
Die subtile Poesie von Reinhard Meys ,Über den Wolken' oder Nana Mouskouris bittersüße Abschiedshymne ,Weiße Rosen aus Athen' lösen noch heute Erinnerungen aus. An eine dem Untergang geweihte Lebensform. An ein Stück Geschichte, das untrennbar verbunden ist mit der Bonner Republik. Was heute bleibt, ist oft nur Blues.
Das Feature erzählt eine zunächst persönliche Geschichte: Aufnahmen aus dem leergeräumten Haus der Kindheit kurz vor dem Verkauf wechseln sich ab mit privaten Erinnerungen an die Herzschmerzrefrains aus dem Küchenradio.

Das ganz, ganz große Glück
Ein Reihenhaus-Blues im Schlagertakt
Von Martin Becker und Tabea Soergel

Regie: Martin Becker
Es sprachen: Miriam Berger, Carolin Haupt, André Kaczmarczyk
und Mario Neumann
Technische Realisation: Kai Schliekelmann und Corinna Kammerer
Redaktion Dlf: Klaus Pilger
Produktion: NDR 2019