Ein Mozartkonzert, dem Andenken Erich Kleibers gewidmet

Es war Ironie des Schicksals, dass der Dirigent Erich Kleiber am 27. Januar 1956, genau an dem Tag also, an dem man den 200. Geburtstag Mozarts feierte, unerwartet in einem Hotelzimmer in Zürich starb. 50 Jahre nach seinem Tod erhält er mit einem Konzertprogramm der Staatskapelle Berlin seine verdiente Hommage, mit jenem Orchester also, dem er selbst längere Zeit vorgestanden hatte.
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Aus dem PodcastKonzert
Alle denken in diesen Januartagen vor allem an Mozart, die Staatskapelle tut das auch. Daniel Barenboim will mit seinen Musikern in diesem Konzert dann aber auch an jenen Dirigenten erinnern, der im Herbst 1923 Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper Unter den Linden wurde. Mehr als ein Jahrzehnt ist er geblieben, 1935 aber wurde der Druck zu groß. Er wich der wachsenden politischen Bevormundung aus, ging ins freiwillige Exil nach Argentinien. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Kleiber nach Europa zurück, ihm wurde erneut der Posten des Generalmusikdirektors an der Lindenoper angetragen. Das Amt reizte ihn, die Oper aber lag im Ostteil der Stadt, politische Bevormundung also vorprogrammiert. Nach ersten Anzeichen schon entschloss sich Kleiber, auf dieses Amt zu verzichten. Als die wieder aufgebaute Lindenoper 1955 eröffnet wurde, hatte Kleiber sich bereits aus Berlin verabschiedet.

Kleiber war einer der bedeutendsten Dirigenten seiner Zeit, leider hat er nur wenig biographisches Interesse gefunden. Deshalb will die Staatskapelle mit diesem Konzert an ihn erinnern.

Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 25. Januar 2006


Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550

Elliott Carter
Soundings für Orchester

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert Es-Dur KV 482

Daniel Barenboim, Klavier
Staatskapelle Berlin
Leitung: Daniel Barenboim
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