Ein Leben in Dunkelheit

Vorgestellt von Anke Leweke · 13.12.2006
Paul leidet an einer seltenen Krankheit: Er hat keinen natürlichen Schutz gegen die UV-Strahlung der Sonne. Der Film "Mondscheinkinder" zeigt aus der Perspektive seiner Schwester Lisa, wie beide mit Pauls Krankheit umgehen. "Shinobi" ist ein typischer Martial Arts Film mit allen Eigenschaften des Genres, nur leider ohne eigenständige Merkmale.
""Mondscheinkinder""
Deutschland 2005. Regie: Manuela Stacke. Darsteller: Renate Krößner, Walter Kreye, Leonie Krahl, Lucas Calmus, Lucas Hardt

Paul leidet an der seltenen und unheilbaren "Mondscheinkrankheit", das heißt, seine Haut besitzt keinen natürlichen Schutz vor den UV-Strahlen der Sonne. Und so muss er tagsüber im abgedunkelten Haus bleiben, wo sich die Mutter und seine große Schwester Lisa um ihn kümmern.

Es ist die Perspektive der zwölfjährigen Lisa, die der Film einnimmt. Weil er keine Spielkameraden hat, verbringt sie die meiste Zeit mit Paul, wird selbst zur Außenseiterin. Gemeinsam erfinden sie Geschichten, in der Paul ein weit gereister Raumschiffkapitän aus einer anderen Galaxie ist und sie eine Wissenschaftlerin.

Mit Zeichentrickfilmsequenzen bebildert Manuela Stackes Regiedebüt die Weltraumreisen der beiden Geschwister Auch die Ängste des kleinen Jungen werden in die Phantasien mit einbezogen. Die Angst vor dem Sterben wird dabei etwa zur Reise durch das schwarze Loch.

Konsequent bleibt die Kamera auf der Augenhöhe der Kinder, die einen ganz eigenen und für sie angemessenen Umgang mit der Krankheit finden.


"Shinobi"
Japan 2005. Regie: Ten Shimoyama. Darsteller: Yukie Nakama, Joe Odagiri, Kippei Shiina, Tomoka Kurotani, Erika Sawajiri, Takeshi Masu

Shinobis bzw. Ninjas sind mystische Krieger mit geheimnisvollen Kräften . Nach Generationen des Kampfes leben die geheimen Ninja-Clans Iga und Kouga endlich in Frieden. Doch ein neuer Shogun will ihre Macht eindämmen und befiehlt, dass sie wieder gegeneinander antreten. Auch Oboro aus Iga und Gennosouke aus Kouga, die seit langem ein Liebespaar sind, werden gegeneinander kämpfen müssen.

Menschen fliegen durch die Lüfte, Messer rasen im Zeitraffer über Bäume und Berge, magische Blicke verrücken Gegenstände und die Liebenden schauen sich schmachtend an.

"Shinobi" ist von allem etwas. Man muss an "X-Men" mit seinen Helden mit übersinnlichen Mächten denken, an elegante Martial-Arts Filme wie "The House of the flying Dragon" und auch Romeo und Julia. Der Film zitiert gut, überzeugt handwerklich mit effektvollen Computertricks, doch findet er nicht zu selbst, hat letztlich nichts Neues zu erzählen.