Ein Leben für die Wahrheit. Ein Tod gegen die Lüge.

Von Christine Werner · 18.09.2013
Am 16. November 1977, während die SPD in Hamburg über Atompolitik diskutiert, übergießt sich in der Mönckebergstraße ein Mann mit Benzin und zündet sich an.
Als menschliche Fackel läuft er in Richtung Petrikirche. Fünf Tage später stirbt Hartmut Gründler mit 47 Jahren an seinen Verbrennungen. Lange schon hatte er gegen die Atompolitik der Regierung demonstriert und Flugblätter verfasst, das letzte ist mit "Appell gegen die atomare Lüge" überschrieben. Reaktionen auf seinen Tod blieben aus. Man lasse sich von einem "wohlmeinenden Idealisten" nicht eine Politik kaputtmachen, die viele Arbeitsplätze schaffe, sagte Helmut Schmidt damals. Heute übertrumpfen sich die Parteien in Ausstiegsszenarien.

Regie: Ulrich Lampen
Mit: Marie Jung, Hubertus Gertzen
Ton: Johanna Fegert
Produktion: SWR 2012
Länge: 54‘10

Christine Werner, geboren 1967 in Landau/Pfalz, Studium in Köln, lebt seit 2001 in Baden-Baden und arbeitet fürs Radio. Zuletzt: "Menschen, Masten und Mobilfunk - Der Kampf ums letzte Funkloch" (SWR 2011).