Ein Held aus Spanien

23.05.2013
Auf einer kurzen Konzertreise mit Auftritten in Baden-Baden, Frankfurt am Main sowie im schweizerischen Lugano kehren die Musiker am 23. Mai für einen Zwischenstopp in die Berliner Philharmonie zurück, bevor es nach Dresden in die Semperoper weitergeht. Alle Konzerte leitet DSO-Ehrendirigent Kent Nagano.
Im Zentrum steht Richard Strauss’ Tondichtung "Don Quixote". Verglichen mit anderen Symphonischen Dichtungen orientierte sich der Komponist in diesem Werk sehr genau am Originaltext von Miguel de Cervantes und fügte nachträglich ein Programm zum besseren Verständnis des Inhalts bei. Vielmehr nutzt er die Möglichkeiten der Orchestrierung und verschiedener musikalischer Effekte, um das Geschehen zu illustrieren. (...) Zehn Episoden aus Don Quixotes Leben hat der Komponist — nach einer feierlichen, ruhigen und ritterlichen Einführung des Helden — in zehn tonmalerisch vielfältigen Variationen geschildert.

Als Solisten treten zwei Musiker auf, die in der Vergangenheit mehrfach bewiesen haben, Strauss’ Tondichtung mit Leben erfüllen zu können: Annemarie Moorcroft, Solo-Bratschistin des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, hat nachhaltig auf vielen Gebieten der Musik auf sich aufmerksam gemacht. Ihr Gegenüber, der französische Ausnahmecellist Gautier Capuçon, arbeitet regelmäßig mit Weltklasseorchestern und namhaften Dirigenten zusammen. Bei zahlreichen internationalen Festivals ist er als Solist und Kammermusiker zu Gast. Mehrere renommierte Auszeichnungen bei Wettbewerben und für seine Einspielungen zeugen von seiner Stellung als einem der führenden Cellisten unserer Zeit.

Der Abend wird beschlossen mit einem Werk, das gleichermaßen als Ende einer Epoche, als auch als Wiederkehr eines Genres gilt: der Symphonie Nr. 1 von Johannes Brahms. Der Komponist war bereits 43 Jahre als, als er 1867 sein erstes Werk dieser Gattung vollendete. Verantwortlich für diese lange Anlaufzeit war zum einen Brahms’ Perfektionismus. Den Gedanken, eine Symphonie zu komponieren, trug er seine gesamte Karriere hindurch mit sich, verwarf allerdings
zahlreiche Versuche. Zum anderen empfand er die neun Symphonien Ludwig van Beethovens als übermächtiges Vorbild und wagte es deshalb erst spät, eine Komposition dieser Gattung tatsächlich anzugehen. (...)
(nach Paolo Ollig, in: DSO-Nachrichten 05/06/2013)
Programmheft 23.05.2013



Live aus der Philharmonie Berlin

Richard Strauss
"Don Quixote", Fantastische Variationen
über ein Thema ritterlichen Charakters für großes Orchester op. 35

ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Johannes Brahms
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68


Annemarie Moorcroft, Viola
Gautier Capuçon, Violoncello
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Kent Nagano