Ein Frauenleben in der DDR - und danach

"Dit war normal"

53:18 Minuten
Eine Frau hält ihre beiden Kinder an den Händen und läuft durch eine Straße.
Normaler Alltag in der DDR - doch der Schein trügt: "Krass, wenn man es so rückblickend erzählt", meint die Mutter unserer Autorin. © Katharina Thoms
Von Katharina Thoms · 03.10.2019
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Die Mutter der Journalistin Katharina Thoms hat ihr halbes Leben in der DDR verbracht. Wie war ihr Leben damals? Und wie prägt es sie bis heute? Ein Gespräch der Generationen.
30 Jahre nach dem Mauerfall ist der "Tag der deutschen Einheit" heute kein Feiertag, an dem ohne weiteres die Einheit gefeiert werden kann. Es gerät ein Problem in den Blick, das heute – endlich – offen angesprochen wird: das Ungleichgewicht zwischen den Lebensgeschichten Ost und West.
War das Leben in der DDR nicht der Rede wert? Nur weil es ein Leben in der SED-Diktatur war? Inzwischen wächst das Interesse daran, wie man in der DDR gelebt hat und wie man mit dem großen Umbruch 1990 fertig geworden ist.

Normales Leben - oder doch "krass"?

Katharina Thoms ist eine Journalistin, die im Südwesten Deutschlands lebt. Ihre Mutter war DDR-Bürgerin und hat die großen Umbrüche nach 1989 erlebt. Eigentlich dachte Thoms immer, das Leben ihrer Mutter sei ganz normal. Aber es war nicht normal, jedenfalls nicht so wie das Leben der meisten Mütter in Baden-Württemberg.
Der Unterschied: Ihre Mutter musste durchkommen, irgendwie. Im Sozialismus, während der Wende, natürlich auch im wiedervereinigten Deutschland.
"Dit war eigentlich ganz normal", sagt die Mutter zu Beginn dieser Gesprächssendung, die auf dem Podcast "Mensch Mutta" basiert. Doch am Ende steht die Erkenntnis:
"Ja, wenn man dit so erzählt: Eigentlich ne dolle Lebensjeschichte. Wa? Denkste doch: Meine Güte, hast ja doch allerhand mitjemacht! Wa? Also, ja… es war schon krass."

"Dit is normal" - ein Frauenleben in der DDR und danach
Autorin: Katharina Thoms
Musik: Chill Carrier
Ton: Fabian Schaller und Katharina Thoms

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