Ein Film, der verstören soll

Moderation: Gabi Wuttke · 23.05.2013
"Tore tanzt" ist der einzige deutsche Langfilm bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes. Tore hat sich den religiösen Punks in Hamburg angeschlossen und möchte ein Leben nach christlichem Vorbild führen. Als er sich mit einem Familienvater anfreundet, wird es allerdings grausam.
Obwohl der Film "Tore tanzt" viele religiöse Elemente beinhaltet, wollte die Regisseurin Katrin Gebbe keinen Film über Religion drehen. Vielmehr sei es darum gegangen, der brutalen Geschichte etwas "Lichtes, etwas Hoffnungsvolles" entgegenzusetzen.
Weil der christliche Glaube tief in der europäischen Gesellschaft verwurzelt sei, könne jeder Zuschauer etwas damit anfangen, so Gebbe. Auch die Jesusfigur als Idol sei erst einmal "etwas sehr Positives". Der Protagonist Tore nennt sich selbst "Jesuskrieger" und ist damit die passende Gegenfigur zum sadistischen Vater, sagt die Regisseurin. In dem Film gehe es um Gegensätze, um Widersprüche und um offene Fragen, so Gebbe. "Tore tanzt" solle polarisieren.

Sie können das vollständige Gespräch mit Katrin Gebbe mindestens bis zum 23.10.2013 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.